Nicht nur der F1-Tross ist in den vergangenen Tagen von Shanghai nach Suzuka umgezogen, auch die Regenwolken und ihre nasse Fracht machten es sich dort bequem. Entsprechend feucht begann der vorletzte Freitag der F1-Saison 2006. Die Stammfahrer entschieden sich deshalb in Session 1 maximal eine Orientierungsrunde zu drehen; die Ferrari-Piloten blieben sogar gänzlich in der Box. Das lange Warten auf das Abtrocknen der Strecke hatte begonnen. Viel mehr Fahrbetrieb gab es leider auch in der zweiten Trainingsstunde nicht.

Nach 15 Minuten eröffnete Felipe Massa den Tag der Scuderia. Eine knappe Viertelstunde später wagte sich auch Giancarlo Fisichella als erster Renault-Fahrer auf die feuchte Bahn. So ging es weiter: Zur Halbzeit absolvierte Michael Schumacher zwei erste Informationsrunden, um dann mit Beginn der letzten zehn Minuten die erste Attacke zu reiten. Da ließ sich sein Titelrivale Fernando Alonso nicht zweimal bitten und fuhr kurz darauf ebenfalls auf die Strecke.

Doch während sich alle Augen auf die beiden Titelrivalen richteten, fuhren die beiden Teamkollegen vorne weg: Giancarlo Fisichella war 0,071 Sekunden schneller als Felipe Massa. Dahinter reihten sich Michael Schumacher und Fernando Alonso mit gut zwei respektive knapp sechs Zehnteln Rückstand auf die Fisichella-Bestzeit ein. Das Duell der Freitagstester entschied diesmal Anthony Davidson auf Rang 5 für sich - damit hat der WM-Kampf zumindest eins bewirkt, die vier Top-Piloten gaben schon in den Schlussminuten des 2. Freien Trainings Vollgas; allerdings auch nur dann.

Der Tag der Deutschen verlief durchwachsen. Während Schumacher das Soll erfüllte, wurde Sebastian Vettel guter Sechster. Ralf Schumacher und Michael Ammermüller reihten sich auf den Rängen 11 und 12 ein. Nico Rosberg wurde knapp dahinter 15. Am Ende des 29 Piloten umfassenden Feldes finden sich Nick Heidfeld auf Platz 27 und Adrian Sutil auf Platz 29 wieder. Der Spyker-Pilot verursachte auch ein der wenigen gelben Flaggen, als er mit einem rauchenden Heck stehen blieb.