Es gab noch viel zu tun, sagten die Fahrer und Ingenieure am Freitagnachmittag. Nach den "seltsamen" Bedingungen vom Freitag wollte man am Samstagmorgen am Setup basteln und die Reifenwahl treffen. Doch dabei ignorierte man die Regenvorhersage für Freitagnacht: Auf einer anfangs noch stark feuchten, aber immer weiter abtrocknenden Strecke gab es zunächst kaum Fahrbetrieb. Der Rundengeiz schien sogar noch extremer als sonst zu sein.

Entsprechend bestand der Großteil der Trainingsstunde aus dem langen Warten auf die letzten fünf Minuten, denn dann wagten sich wieder alle Piloten mit Trockenreifen auf die Strecke - bis dahin hatte Ralf Schumacher 17 Minuten vor dem Ende als Erster den Versuch unternommen mit Rillenreifen zu fahren.

Dies ging sich nicht in allen Fällen aus, wie die vielen Fehler, Dreher und Ausrutscher neben die Strecke zeigten. Felipe Massa drehte sich gleich zweimal und Kimi Räikkönen flog nach einem Ausrutscher neben die Strecke ebenfalls ein zweites Mal ab, konnte sich danach aber nicht mehr aus dem Kiesbett befreien; auch Michael Schumacher blieb nicht fehlerfrei.

Dennoch war es am Ende der Deutsche, der mit knapp zwei Zehnteln Vorsprung die Bestzeit markierte. Dahinter reihte sich sein Titelrivale Fernando Alonso vor Ungarn-Sieger Jenson Button ein - schwierige Wetterverhältnisse scheinen dem Briten und seinem Honda zu liegen. Ab Rang 4 wurde das Feld kräftig durcheinander gewirbelt: Hinter den beiden Toro Rosso von Liuzzi und Speed platzierten sich Webber und Albers vor Fisichella und de la Rosa. Die Top-10 komplettierte David Coulthard. Knapp außerhalb selbiger landeten Nico Rosberg auf 11 und Nick Heidfeld auf 13 - Ralf Schumacher belegte nur Platz 19.