Die Philosophie des Regens ist eine ganz eigene und verwirrende, vor allem in Shanghai und bei David Coulthard. Denn Regen ist nicht gleich Regen, besonders wenn er auf so verschiedene Oberflächen wie Visiere oder Straßen trifft. "Es war überraschend viel Grip während der zweiten Session, wenn man das nasse Wetter bedenkt", philosophierte Coulthard, "Es ist schwierig, wenn das Wetter so ist, dass der Regen auf dem Visier nicht mit dem Wasser auf der Strecke übereinstimmt. Du denkst es ist nasser, als es eigentlich ist."

Derlei tiefgründige Erkenntnisse konnte Robert Doornbos nicht liefern. Schließlich begab er sich auf völlig neue Freitagspfade. "Es war sicherlich ein anderer Freitag als ich das gewohnt bin und ein ganz anderer Zugang zu einem Wochenende." Dieser neue Zugang beinhaltet auch ein völlig neues Samstagsverhalten, dass durchaus zu einiger Verwirrung bei Doornbos beitragen könnte. Zunächst dürfte es allerdings für Freude sorgen. "Ich werde aufstehen können und wieder in das Auto steigen, was ein tolles Gefühl ist."

Michael Ammermüller durfte das tolle Gefühl nur am Freitag genießen und hatte es da bei seiner Premiere nicht ganz so einfach. "Die erste Session war sehr schwer, da ich noch immer etwas über das Auto gelernt habe und die Strecke nicht einfach zu fahren ist." Daher rührte am Morgen auch sein Dreher, was ihn aber nicht daran hinderte, die anfängliche Verwirrung abzulegen und sich im zweiten Training dann um einiges besser zu fühlen.