Michael Schumacher geht mit nur zwei Grundsätzen in seine letzten drei Formel 1-Rennwochenenden: Er möchte alles dafür geben seinen 8. Titel zu gewinnen und er will all das noch drei letzte Male genießen. Am ersten Renntag in Shanghai klappte das allerdings noch nicht so richtig. "Der Spaß war heute durch das Wetter etwas eingeschränkt - aber ansonsten war es business as usual", gestand ein sichtlich unzufriedener Ferrari-Pilot nach den beiden Freien Trainings.

Die größten Sorgen dürften ihm aber nicht die Rivalen von Renault machen, sondern seine eigenen Reifen. "Wurz war heute schnellster, also kann Bridgestone nicht so schlecht gewesen sein", versuchte Schumacher die bange Frage nach dem schwarzen Gold herunterzuspielen, aber die Rundenzeiten des Deutschen sprechen eine andere Sprache: 1:37, 1:40 und 1:42 - die Pneus am Ferrari mit der Startnummer 5 schienen von Runde zu Runde stärker nachzulassen. Ganz anders bei der Konkurrenz: Fernando Alonso fuhr immer konstant ähnliche Zeiten.

Dennoch sagt Schumacher: "Es sieht sehr ausgeglichen aus. Wir sind in diesem Jahr grundsätzlich konkurrenzfähig, was im letzten Jahr nicht der Fall war." Daraus schöpft er Hoffnung an die Erfolge von 2004 anschließen zu können - damals gewann sein Teamkollege Rubens Barrichello den ersten China GP; er selbst hatte weniger Glück. Dieses sei aber kein entscheidender Faktor. "Letzten Endes entscheidet die Konkurrenzfähigkeit des Autos - nicht das Glück oder der Glücksbringer", betont er.

Seinen aktuellen Teamkollegen sieht er ebenfalls nicht als Gefahr. "Ich glaube nicht, dass es wichtig ist, ihn im Griff zu haben, es ist wichtiger insgesamt konkurrenzfähig zu sein - im Normalfall war ich immer etwas schneller als er." In Shanghai kommt hinzu, dass Felipe Massa durch einen Motorwechsel zehn Startplätze verlieren wird. Das Kräfteverhältnis kann Schumacher trotzdem noch nicht einschätzen. Nur eins weiß er genau: Er will den Weltmeistertitel gewinnen. "Wir hoffen, dass wir es schaffen - aber warten wir es ab."