Was waren Deine Eindrücke vom Freien Training?
Christian Danner: Grandiose Vorstellung von Michael Ammermüller - endlich wieder ein Bayer unter den ersten Acht! [lacht] Im Ernst: Seine Zeit war gut, vor allem da die Strecke zu diesem Zeitpunkt schon nass war.

Wie eng liegen Renault und Ferrari beisammen?
Christian Danner: Enger als ich erwartet hatte. Alonso war auf mehreren Runden eindeutig besser - da ist er fast immer identische Rundenzeiten gefahren. Bei Bridgestone hat das nicht so gut geklappt, ihre Reifen haben mindestens um eine halbe Sekunde abgebaut. Die Frage ist nun: Lag das an den Bedingungen oder an den Reifen? Durch den leichten Nieselregen sollten wir normalerweise morgen ähnliche Verhältnisse haben, dass heißt an der Reifenwahl sollte sich bis dahin nicht viel ändern.

Hat Renault also doch bessere Chancen als viele gedacht haben?
Christian Danner: Ja, so lange Alonso in Schlagdistanz ist, darf man ihn nie unterschätzen. Wenn er eine Sekunde Rückstand hat, dann kann auch er nicht zaubern, aber bei nur einem Zehntel Rückstand ist noch nichts verloren.

Blicken wir auf BMW Sauber: Ist die Glanzleistung von Monza hier wiederholbar?
Christian Danner: Nein. Sebastian Vettel hatte hier anfangs Probleme die Strecke zu lernen, aber den eklatant starken Speed von Monza hatten sie hier nicht. Ein Top10-Platz sollte im Qualifying aber drin sein.

Wie gefällt Dir eigentlich die Strecke?
Christian Danner: Fahrerisch mag ich die Strecke sehr gern, weil es eine sehr komplizierte Strecke ist. Die Kurvenabfolge ist nicht nur abwechslungsreich, sondern etwas Besonderes. Es gibt einfach ein paar schwierige Kurven, was ich gerne habe. Je schwieriger eine Kurve zu fahren ist, desto mehr Spaß macht es, sie auch richtig hinzubekommen. Die Architektur geht etwas in den Gigantismus, aber wenn man das hier nicht macht, ist man ein Niemand. Also ist es für Shanghai passend.