Sortieren Sie schon einmal Ihre zehn Finger - jetzt wird gezählt: Michael Schumacher 1, Ralf Schumacher 2, Nick Heidfeld 3, Nico Rosberg 4, Markus Winkelhock 5, Adrian Sutil 6, Sebastian Vettel 7 und last but not least Michael Ammermüller 8. Am morgigen Freitag debütiert mit dem neuen Red Bull-Freitagstester Michael Ammermüller der achte Deutsche, der in diesem Jahr an einem GP-Wochenende teilnehmen darf.

Für den sympathischen Bayern könnte der Kulturschock nicht größer sein - und das im doppelten Sinne: Aus dem beschaulichen Pocking ging es in die Millionen-Metropole Shanghai. Noch krasser ist der Unterschied bei der Motorisierung: Denn das letzte Fahrzeug, in dem Michael vor Shanghai gesessen hat, war nicht sein GP2-Renner, sondern eine Seifenkiste beim Red Bull-Seifenkisten-Event in Wien. "Das war ganz lustig", verriet er, "aber im Gegensatz zur F1 war es etwas langsam."

Selbst sein GP2-Auto ist im Vergleich zum Formel 1-Boliden eine andere Welt. "Das Auto ist nervöser als ein Formel 1. Man muss im Auto viel mehr am Lenkrad arbeiten", betont Michael. "Ich tue mir immer noch schwer damit umzugehen, die Geschwindigkeit lässt sich nicht mit der GP2 vergleichen. Zwei Testtage sind mit Sicherheit nicht genügend. In anderen Serien ist man maximal drei Jahre dabei und wechselt dann woanders hin, in der F1 sind hingegen extrem erfahrene Fahrer dabei, die schon seit Jahren hier fahren."

Entsprechend setzt Michael seine Erwartungen niedrig an - auch wenn die Vergleiche zu BMW Sauber-Jungtalent Sebastian Vettel in einigen Medien nicht ausbleiben werden. "Es ist schwierig zu vergleichen, weil ich nicht weiß, was er für ein Programm fährt", bleibt Michael gelassen. "Ich werde mein Bestes geben, aber man kann nicht voraussagen, wo ich landen werde." Vorerst zählt nur das Feedback an die Ingenieure und sein Freitagsdebüt in der Formel 1 - Zeit für Nervosität bleibt ihm dabei nicht.