Der brasilianische Automobilverband (CBA) hat am Montag einen offiziellen Bericht der FIA erhalten, wonach der International Racing Circuit von Curititba vorläufig suspendiert und die Rennstrecke von Interlagos zumindest verwarnt wird. Die Strecke in Curitiba darf somit zurzeit keine FIA-Wettbewerbe austragen und könnte komplett aus dem Rennkalender 2007 herausfallen. Grund für die Bestrafung waren die ungenügenden Sicherheitsvorkehrungen beim WTCC-Lauf im Juli. Sollte allerdings mittels Umbauten und Modifikationen, die bis zum 31. Dezember von der FIA abgenommen werden müssen, alles korrigiert werden, dann könnte die Strafe auch ausgesetzt werden.

Die Rennstrecke in Sao Paulo, wo auch das Formel-1-Rennen ausgetragen wird, kam noch mit einer Verwarnung davon. Allerdings wollte der Automobil-Weltverband eine Erklärung dafür, warum Umbauarbeiten, die eigentlich bis zum 18. September hätten abgeschlossen sein müssen, nicht fristgerecht zu Ende gebracht wurden. Deswegen gab es eine Verwarnung für Sao Paulo.

Der Präsident der CBA, Paulo Scaglione, zeigte sich über diese Entwicklungen natürlich wenig erfreut: "Die Verwaltungen von Curitiba und Sao Paulo haben den brasilianischen Automobilverband, die Promoter des Formel 1 GP von Brasilien und den Verband als solchen, dem internationalen Spott Preis gegeben." Die möglichen Konsequenzen, die auf sein Land dadurch zukommen könnten, scheinen für Scaglione jedenfalls verheerend. "Die Strafe für Curitiba und die Warnung für Sao Paulo sind Konsequenzen der Nichtbefolgung der Verträge mit der FIA. Neben dem möglichen Verlust des WTCC-Rennens in Curitiba, das wir erst durch die beschwerliche Arbeit der CBA herbekommen haben, ist die Gefahr, das Formel-1-Rennen zu verlieren, noch viel ernster zu nehmen."

Am achten Oktober wird ein Sicherheitstest zeigen, wo es auf der Strecke von Interlagos wirklich noch mangeln könnte. Rund 800 Menschen, unter anderem Feuerwehrleute, Streckenkommissare, Rettungsteams und Mitarbeiter des Krankenhauses in Sao Luiz, werden sich daran beteiligen. Dabei werden mehrere Gefahrensituation simuliert, wie Feuer und Unfälle an verschiedenen Punkten auf der Strecke. Ziel ist es, die Sicherheit der Piloten, Teams und Fans zu gewährleisten. Sollte die Überprüfung nicht zur Zufriedenheit laufen, dann soll der Test einen Tag später noch einmal wiederholt werden.

Das Fristversäumnis gegenüber die FIA wird aber auch ein gelungener Test nicht wieder gut machen können, schließlich ist die Warnung bereits ausgesprochen. "Wir müssen jetzt darauf warten, was offiziell von Interlagos kommt und beten, dass sie nicht die gleiche Strafe wie die Strecke von Curitiba erhalten. Die könnte auch noch auf die Höhe der Strafe des Türkei GPs angehoben werden (5 Millionen Dollar)", sorgte sich Scaglione.