In der Formel 3 waren sie Gegner, in der Sportwagenmeisterschaft Markenkollegen - Karl Wendlinger und Michael Schumacher entstammen beide dem Nachwuchsprogramm von Mercedes. Während der eine sich zum König der Formel 1 aufschwang, endete die F1-Karriere des anderen mit einem heftigen Knall in den Straßen von Monaco. Nach 19 Tagen im künstlichen Koma konnte er nicht mehr an seine Leistungen vor dem Unfall anknüpfen und musste seine F1-Laufbahn zugunsten von Sport- und Tourenwagenrennen aufgeben.

Die Formel 1 verfolgt er seitdem nur noch auf dem Fernsehsessel. Am letzten Rennwochenende in Monza war er jedoch "zum ersten Mal seit Jahren" wieder im Paddock zugegen. "Es war mal wieder ganz lustig, aber ehrlich gesagt, ob man zu Hause vor dem Fernseher sitzt oder an der Strecke in einer Hospitality, das ist auch schon kein großer Unterschied mehr", verriet er im Interview mit motorsport-magazin.com im Rahmen des FIA GT-Wochenendes in Mugello - dort gewann Wendlinger übrigens zusammen mit seinem Fahrerkollegen Philipp Peter.

Der Rücktritt von Michael Schumacher hat Wendlinger "nicht wirklich" überrascht. "Ich habe mir schon gedacht, dass er nicht so ein langes Theater machen würde, wenn er weitermachen würde", sagte er. "Er hat die Formel 1 15 Jahre lang so intensiv betrieben, nicht nur die Rennen, sondern auch das permanente Testen mit Ferrari, er war Vorreiter in Sachen Kondition und Fitness, und er hat soviel erreicht, dass da schon mal der Punkt kommen kann, wo man sagt, so, jetzt habe ich keine Lust mehr!"

Kontakt hat er zu seinem ehemaligen Markenkollegen schon lange nicht mehr. "Als er noch in Monaco war, was ja auch schon sehr lange her ist, da ist man sich ab und zu noch über den Weg gelaufen", so Wendlinger. "Aber nachdem er dann weggezogen ist, nicht mehr. Ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen."