Wer A sagt, muss angeblich auch B sagen. Anders formuliert: Wer Renault bestraft, muss damit rechnen, dass Renault eine Strafe für Ferrari fordert. Nachdem die Franzosen bei den Masse-Dämpfern leiden mussten, wurde schon in der Türkei erwartet, dass Renault Einspruch gegen die Ferrari-Radkappen einlegen würde - der Protest blieb aus. Nachdem die FIA das Weltmeisterteam durch die Bestrafung von Alonso in Monza endgültig verärgert hatte, kam die erwartete Retourkutsche - allerdings auf dem Reifensektor.

Zusammen mit Reifenpartner Michelin klagte Renault über die Legalität der Bridgestone-Pneus. Pat Symonds und Nick Shorrock befürchteten, dass Bridgestone seine Reifen mit Chemikalien behandelt habe - ein Vorwurf, der schon vor lange Zeit erstmals kursierte; genau genommen vor der legendären Tyregate-Affäre von Ungarn 2003. Solch eine Behandlung der Reifen ist natürlich laut FIA-Reglement verboten. Als Grundlage für den Verdacht diente ein Foto eines Bridgestone-Ingenieurs, der einem Reifen wohl mit einer Insektenspraydose zu Nahe gekommen war... Die Ankläger waren jedoch mit der Erklärung seitens der FIA zufrieden: Angeblich trug besagter Ingenieur nur eine Atemschutzmaske und Handschuhe, um chemischen Gummipartikeln zu entgehen, die bei der Untersuchung der Reifen freigesetzt werden.