Die WM-Führung von Fernando Alonso hat sich in Monza beinahe völlig in Rauch aufgelöst. Von seinen 12 Zählern Vorsprung sind nach seinem Motorschaden und dem gleichzeitigen Sieg von Michael Schumacher gerade noch zwei übrig. Für den Spanier kein Grund aufzustecken: "Ich denke wir müssen beim nächsten Rennen wieder da sein. Das ist die nächste Möglichkeit. Drei Rennen sind noch zu fahren und die Meisterschaft noch zu entscheiden. Wir sollten optimistisch sein. Wir waren in den letzten Rennen sehr schnell, vielleicht so schnell wie Ferrari oder noch schneller. Wir sollten für die letzten drei Rennen also die Favoriten sein."

Diesen Glauben stützte er vor allem auf das Argument, dass er schnell unterwegs war und sich das Auto stark verbessert hatte. Vor allem seit dem Verbot der Masse-Dämpfer habe man es geschafft, es wieder konkurrenzfähig zu bekommen. "Das haben wir heute wieder bewiesen", sagte Alonso, "Ich wäre leicht auf das Podium gekommen und wir haben gezeigt, dass wir ohne Strafe die Pace gehabt hätten, um um den Sieg zu kämpfen."

Wegen dieser zurückerlangten Stärke ist Alonso auch überzeugt, dass er den Titel noch holen wird. "Rein von mir aus bin ich 110 Prozent überzeugt, dass wir es schaffen werden und das wird passieren." Dabei vertraut er auch ein wenig auf die Hilfe von ausgleichender Gerechtigkeit. "Wir hatten den Motorschaden heute und den Reifenschaden in Ungarn. Das war nicht im rechten Moment, aber vielleicht passiert das Ferrari in den letzten beiden Rennen und dann sind wir wieder glücklich. Wir müssen uns konzentrieren und unseren Job machen", sagte Alonso.

Über Michael Schumachers Rücktritt hatte der Spanier natürlich auch etwas zu sagen: "Ich denke wir verlieren einen großen Sieger auf der Strecke, den wir vermissen werden. Er hat all die Rekorde aufgestellt. Er hat die besten Statistiken in der Formel 1. Aber vielleicht konzentriert sich die Formel 1 dann mehr auf den Sport." Der letzte Satz war dann allerdings nicht direkt auf Schumacher gerichtet, sondern auf die Entscheidungspolitik der Stewards und der FIA. Alonso präzisierte: "Ich fühle das noch immer. Es gab eigenartige Entscheidungen in den vergangenen Monaten und es ist genug. Der Sport muss in der Formel 1 Priorität haben. Jetzt hat er keine Priorität." Deswegen sagte er schließlich: "Mein Urteil über das Wochenende ist einfach: das Rennen wurde abseits der Strecke am Samstagnachmittag entschieden."