"Das war ein besonderer Tag und ihn so abzuschließen ist fantastisch", freute sich ein sichtlich gerührter Michael Schumacher auf der Siegerpressekonferenz in Monza. Hier gab er offiziell bekannt, was schon seit Tagen durch den Medienwald geisterte: "Es ist viel über meine Zukunft gesprochen worden und alle Fans und Beobachter sollten wissen, was das Ergebnis ist: Das war mein letztes Rennen in Monza. Ich habe mich zusammen mit dem Team dazu entschlossen am Jahresende zurückzutreten."

In seiner obligatorischen Dankesrede bedankte sich der siebenfache Weltmeister bei seinen Eltern, seiner Familie und Freunden sowie allen Wegbegleitern in seiner langen Motorsport-Karriere. "Ich habe jeden Augenblick davon genossen - sowohl die großen als auch die schlechten", sagte er. "Ich habe in den vielen Jahren viele Freunde gewonnen und es war eine schwierige Entscheidung. Aber irgendwann muss einmal Schluss sein und dieser Tag wird nun in Brasilien sein."

Als Grund für die Bekanntgabe in Monza nannte Schumacher die "Fairness" gegenüber seinem aktuellen Teamkollege Felipe Massa, der es verdient habe, über seine Zukunft Bescheid zu wissen. "Es gibt keine Worte um auszudrücken, wie sehr ich diese faszinierende Motorsportwelt liebe und was sie mir alles gegeben hat. Bald gehört meine Zukunft meiner Familie, aber ich bin glücklich auch ein Teil der Ferrari-Familie zu bleiben. Vorerst zählt aber nur die Weltmeisterschaft."

In dieser machte er am heutigen Sonntag einen "wichtigen Schritt" in Richtung Titel Nummer 8. "Ich konzentriere mich jetzt nur noch auf die letzten drei Rennen. Ich bin konzentrierter denn je. Diese Saison hat für uns schwierig begonnen, aber wir sind nach und nach besser geworden und zur Saisonmitte hätte niemand geglaubt, dass wir heute hier sitzen würden. Jetzt hoffe ich auf einen Höhepunkt zum Karriereende. Der Meistertitel ist in greifbare Nähe gerückt und wir werden in keiner Hinsicht nachlassen."

Dennoch zeigten sich Schumachers Wegbegleiter Luca di Montezemolo und Willi Weber "traurig" über die Entscheidung. "Wir haben einige unvergessliche Zeiten miteinander erlebt, aber auch einige schlimme Momente", erinnerte sich der Ferrari-Präsident. "Seine Beziehung zu Maranello wird weitergehen, wenn auch in anderer Form. Darüber bin ich froh." Wie diese zukünftige Struktur der Roten aussehen wird, gibt das Team nach Saisonende bekannt. "Michael war der Autor einiger einzigartiger Kapitel der F1-Geschichte", schloss Jean Todt. "Jetzt steht der Abschluss dieser Ära an. Er ist ein außergewöhnlicher Mensch und eine Legende unter den Rennfahrern."