Maro, was machst Du als Formel 3-Pilot hier bei der Formel 1?
Maro Engel: Es ist wichtig, dass die Teammanager mein Gesicht kennen und ich den Kontakt zur Formel 1 nicht verliere. Schließlich ist die F1 mein Ziel.

Und wie bist Du hier rein gekommen - ganz einfach ist das ja nicht...
Maro Engel: Da kommt meine Freundschaft zum Michael ins Spiel. Er hat mir einen Pass besorgt und so die Chance gegeben einmal dabei zu sein.

Gestern habt Ihr zusammen Fußball gespielt.
Maro Engel: Ja, wir haben gestern zusammen Fußball gespielt. Es war ein schöner Abend und hat viel Spaß gemacht. Ich habe ein Tor geschossen - am Ende ging 7:2 für uns aus. Auch Michael hat ein tolles Kopfballtor gemacht.

Wenn Du den ganzen Wirbel hier um Schumi siehst - was geht dir da durch den Kopf?
Maro Engel: Dieser Wirbel zeigt natürlich auch, was Michael in seiner langen Laufbahn alles erreicht hat, was er für die Formel 1 bedeutet - und das ist doch etwas sehr Schönes und Positives.

Und was persönlich glaubst Du, was er machen wird? Was sagt Dein Bauchgefühl?
Maro Engel: Schwer zu sagen, aber ich glaube eher schon, dass er aufhört. Er ist jetzt noch einmal so eine gute Saison gefahren, die hoffentlich noch mit dem WM-Titel gekrönt wird...

Wenn Du siehst, wie erfolgreich ein Sebastian Vettel, der ja noch jünger ist als Du, in der Türkei in die Formel 1 eingestiegen ist, macht Dich das ein bisschen neidisch - oder ist das eher Auftrieb, Motivation nach dem Motto: Das kann ich auch?
Maro Engel: Auf jeden Fall letzteres. Neidisch bin ich da überhaupt nicht, ich gönne das dem Sebastian wirklich, er ist ja auch ein ausgesprochen netter Kerl. Aber es ist schon Ermutigung, wenn man sieht, dass man sich als guter Formel-3-Fahrer vor den Formel-1-Leuten nicht zu verstecken braucht.

Und wo wird man Maro Engel 2007 fahren sehen?
Maro Engel: Es gibt im Prinzip drei Möglichkeiten, noch ein Jahr englische Formel 3, GP2 oder die Formel-3-Euroserie. Wobei sowohl die GP2 als auch die Euroserie eigentlich nur in einem wirklich guten Team Sinn machen. Vielleicht wäre es auch gar nicht so schlecht, noch ein Jahr in England F3 zu fahren und dann dort den Titel zu holen. Dazu raten mir auch einige Leute, denen ich vertraue und die ich bei so was um Rat frage. Auch Michael hat gemeint, dass das gar nicht so falsch wäre. Und ich glaube auch, dass ich mich da noch einmal ein ganzes Stück verbessern könnte. Außerdem ist mit einem Titel im Rücken der nächste Schritt auch leichter. Ich habe schon einmal den Fehler gemacht, zu früh in eine höhere Klasse zu wechseln, man muss das ja nicht wiederholen...