Tests sind gut und Formel-1-Wochenenden sind besser. Das weiß auch Nick Heidfeld, der trotz der ausgiebigen Erfahrungen, die er beim Test in Monza vergangene Woche sammeln konnte, genau weiß, dass er auch am Rennwochenende noch testen muss. "Ich werde morgen schon ein paar Runden fahren, denn selbst wenn man letzte Woche schon hier war oder vor ein paar Wochen, dann heißt das nicht gleich, dass das erarbeitete Setup gut passt", sagte er am Donnerstag in Monza.

Dennoch war er aber auch mit den Ergebnissen der zurückliegenden Tests ganz glücklich. "Der Test war gut. Ich war zwei Tage hier und wir haben in erster Linie Reifen getestet. Michelin hatte viel Neues mitgebracht - sowohl von der Mischung her, als auch in der Konstruktion", meinte Heidfeld. Auch ein neues Aerodynamik-Paket wurde auf Herz und Nieren überprüft. Die Ergebnisse waren gut, aber Quantensprünge verspricht sich der BMW Sauber-Pilot auch nicht davon.

"Mit dem neuen Aero-Paket, das wir hier letzte Woche getestet haben, waren wir recht zufrieden. Wir haben einen neuen Front- und einen neuen Heckflügel, die auch jene Werte bestätigt haben, die wir vom Windkanal her erwartet hatten. Man kann aber bei Tests, wie immer, nicht so viel sagen. Ich vermute, dass wir in dem Bereich sein werden, wie sonst auch immer. Wir können es vielleicht in die Top Ten schaffen und dann um Punkte kämpfen. Ich sehe hier keinen Grund, warum es dramatisch anders sein sollte als sonst", sagte Heidfeld über die potentiellen Auswirkungen der neuen Flügel.

In Monza wird er ohnehin nicht sehr viel von irgendeiner Flügelleistung merken, da hier mit der niedrigsten Downforce der Saison gefahren wird. "Das spürt man in allen Bereichen. Man muss früher Bremsen. Man muss hier die Kerbs ja sehr stark überfahren, aber selbst dort merkt man den fehlenden Abtrieb deutlich. Wenn man ein bisschen mehr Flügel gibt, kann man deutlich einfacher über die Kerbs drüber", sagte Heidfeld und fügte noch hinzu, dass es eben wichtig sei, mit mehr Gefühl zu fahren.

Während der Fragerunde kam natürlich auch das Thema Michael Schumacher zur Sprache. Nick Heidfeld antwortete auf die Frage, was er für eine Entscheidung erwartet, genau so, wie das eigentlich alle machen hätten können. Er meinte, er habe dazu keine Meinung. Das wäre dann wirklich eine schöne ruhige Zeit gewesen in den vergangenen Wochen, in der man sich nur fragen hätte müssen, wie viele Autos am Freitag auf die Strecke kommen würden.