In Interlagos könnten in wenigen Wochen gleich zwei Ären enden. Bereits seit Dezember steht fest, dass die Tage von Fernando Alonso bei Renault gezählt sind. "Die neue Fahrerpaarung für 2007 bedeutet sicher das Ende einer Ära", sagte Alonso, nachdem sein Noch-Team gestern Heikki Kovalainen als seinen Nachfolger bestätigt hat. Aber auch wenn Fernando ab den Wintertests ein Silberner ist, wird er "zumindest zu Saisonbeginnen immer noch einen Blick auf die Zeiten der Renault-Fahrer" werfen.

Ob er dann auf dem Zeitenmonitor auch noch den Namen Michael Schumacher entdecken wird, entscheidet sich erst am Sonntag. Mit einem Rücktritt des Rekordweltmeisters könnte eine zweite Ära enden. Alonso macht sich aber keine Sorgen über die Zukunft nach Schumacher: "Wenn er aufhört, gibt es noch 20 andere sehr gute Fahrer", sagte er gelassen. Dennoch betonte er, dass man die Entscheidung lieber abwarten solle, als den ständig wechselnden Gerüchten zu glauben. "Einen Tag steht es so in der Zeitung, dann wieder anders. Es wäre schön, wenn er weiter machen würde, weil dann der Titelgewinn gegen ihn viel höher eingeschätzt würde, aber wenn er aufhört, wäre das auch nicht das Ende der Formel 1." Aber doch einer 15-jährigen Formel 1-Ära.

Ein Abschiedsgeschenk in Form des WM-Titels gibt es von Alonso aber nicht: er will seinen Titel selbst verteidigen und auch den Teamtitel noch einmal nach Enstone und Viry-Châtillon holen. "Das ist für Renault wahrscheinlich sogar wichtiger als der Fahrer-Titel. Für mich ist es auch sehr wichtig, dem Team dabei zu helfen." Alonso beschreibt ein gegenseitiges Geben und Nehmen: "Renault wird mir helfen den Fahrertitel zu gewinnen und ich werde Renault helfen den Konstrukteurstitel zu holen."

Für Monza ist er recht "zuversichtlich". Die Tests seien gut verlaufen, allerdings sieht er weiterhin Ferrari als "Favoriten" an. "Sie sind hier in Monza immer gut, denn die High-Speed-Charakteristik kommt ihnen entgegen. Aber das gibt uns eine besondere Motivation sie hier zu schlagen." Der neue Asphalt stellt für den Weltmeister kein Problem dar. "Ich glaube nicht, der Test verlief wie erwartet. Das ändert nichts", ist er sicher. "Wir haben eine neue Motorenausbaustufe und wollen da versuchen, noch ein bisschen mehr herauszuholen." Die schwierigste Aufgabe erwartet Alonso im Qualifying: "Die Unterschiede zwischen den Autos sind auf alten Reifen größer, auf neuen sind sie relativ gleich. Da es hier kaum Kurven gibt, ist es für den Fahrer etwas frustrierend."