Heikki, du wirst 2007 als Einsatzfahrer für das Renault F1 Team bei den Grands Prix an den Start gehen. Wie fühlst du dich?
Heikki Kovalainen: Ich bin überglücklich über die Entscheidung. Es beflügelt meine Motivation ungemein. Ich freue mich auf mein erstes richtiges Jahr in der Formel 1, zumal ich direkt bei einem Top-Team anfange. Trotzdem müssen wir die Saison 2006 erst einmal erfolgreich zu Ende bringen. Ich werde noch bei einigen wichtigen Tests ins Auto steigen. Bei diesen Sessions müssen wir einen guten Job erledigen, bevor wir an das nächste Jahr denken können.

Du ersetzt bei Renault F1 den amtierenden Weltmeister Fernando Alonso ...
Heikki Kovalainen: Die nächste Saison stellt für mich einen Neustart dar. Natürlich liegt die Erwartungshaltung von Beginn an hoch, aber ich betrachte das nicht als zusätzlichen Druck. Ich werde alles daran setzen, meine eigenen Ziele Schritt für Schritt zu erreichen. Ich will zunächst mein erstes Rennen beenden - hoffentlich in den Punkten - und mich dann das ganze Jahr über verbessern. Unser Auto sollte in der Lage sein, gute Resultate zu liefern, das muss ich auf der Strecke auch umsetzen. Ich werden meine neue Aufgabe ruhig und gelassen angehen.

Aus welchem Grund hat dich das Renault F1 Team deiner Meinung nach zum Stammfahrer befördert?
Heikki Kovalainen: Hoffentlich wegen meiner Geschwindigkeit auf der Strecke, darauf achten die Ingenieure doch immer - auch wenn sie das Gegenteil behaupten mögen. Ich habe beständige Leistungen gezeigt und immer versucht, mit dem Auto an die Grenzen zu gehen sowie ein gutes Feedback zu geben. Die Teammitglieder gaben mir stets ehrliche Rückmeldungen auf meine Arbeit. Das habe ich - egal ob positiv oder negativ - versucht umzusetzen. Ich denke, ich habe erfolgreich gearbeitet und fühle mich mittlerweile im Renault R26 sehr wohl.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit dem Team?
Heikki Kovalainen: Die ist schon jetzt sehr eng. Ich habe die ersten Testfahrten für Renault F1 2004 absolviert, seither hat sich das Verhältnis immer weiter verbessert. Ich konnte mich bei der Arbeit weiterentwickeln und gemeinsam mit den Ingenieuren lernen. Ich sehe die aktuelle Konstellation als beste Lösung - mein Formel 1-Debüt bei einem mir bestens bekannten Team zu feiern.

Wie stehst Du zu deinem künftigen Teamkollegen Giancarlo Fisichella?
Heikki Kovalainen: Ich kann mir keinen besseren Teamkollegen als "Fisi" wünschen. Er verfügt über viel Erfahrung, ist sehr schnell und wir kommen auch persönlich sehr gut miteinander aus - besonders, was den Humor angeht. Wir können hervorragend zusammen arbeiten und lachen.

Wagen wir einen Blick sechs Monate nach vorne. Wie denkst Du fühlt es sich an, in Melbourne in die Startaufstellung zu fahren?
Heikki Kovalainen: Ich glaube, da werde ich schon ein komisches Gefühl in der Magengegend verspüren. In Wirklichkeit kehre ich nur zu dem zurück, was ich mein ganzes Leben über gemacht habe - Rennen fahren. In diesem Punkt stellt das Jahr 2005 eine Ausnahme dar, weil ich nicht an Rennen teilgenommen habe. Aber zurück zur Startaufstellung: Ich werde mich darauf konzentrieren, einen guten Start zu erwischen, den richtigen Bremspunkt zu finden und die erste Kurve heil zu überstehen. Melbourne ist nur eines von vielen Rennen und wenn ich meinen Job ordentlich erledige, sollte auch ein anständiges Ergebnis herausspringen.

Als abschließende Frage: Wie wird die Beförderung Deine Arbeitsweise in den kommenden Wochen und Monaten verändern?
Heikki Kovalainen: Das wird keine Änderungen mit sich bringen. Ich werde der gleichen Arbeit nachgehen wie zuvor. Meiner Meinung nach habe ich mir eine gute Einstellung angewöhnt. Ich gebe immer 100 Prozent und versuche, mich mit jeder Runde zu verbessern. Aus dieser Hinsicht ändert sich nichts. Ich werde mich am Steuer gleich verhalten und mit dem Team in gewohnter Weise zusammenarbeiten. Natürlich höre ich mir auch Ihren Rat an, um mich bestmöglich vorzubereiten.