Manchmal lügen Ergebnislisten eben doch nicht: Die guten Zeiten von Ferrari und vor allem Williams deuteten an, dass Bridgestone mit dem neuen Asphalt in Monza sehr gut zurechtkommt. Die Bestätigung lieferten einige Michelin-Teams, die sich über den geringen Grip in den neu asphaltierten Bereichen beklagten. Einige Beobachter erinnerte die Situation sogar an das vergangene Jahr, als der neue Asphalt in Barcelona für Wochen keinen Grip aufbaute und einige Angsthasen unter den Teams sogar den ersten Test auf der neu beschichteten Strecke absagten. In Monza ist rund die Hälfte der Strecke von der Curva Grande bis zur Ascari Schikane betroffen.

"Dieser Asphaltwechsel hat unseren Test beeinträchtigt", sagte Michelin-Projektleiter Nick Shorrock. "Wir mussten unsere Referenzreifen wechseln, da die Strecke weniger hart zu den Reifen war." Auch Pedro de la Rosa spürte den Unterschied bei der Reifenabnutzung, der den Test für die Michelin-Teams zu einer "harten" Probe werden ließ. "Das hat uns definitiv behindert", sagte Shorrock.

David Coulthard empfand den Gripmangel als "bedenklich". Besonders in den beiden Lesmo-Kurven soll es äußerst "rutschig" gewesen sein. "Es scheint eine ziemlich zufällige Neuasphaltierung gewesen zu sein, von der kaum jemand wusste." Vielleicht spielt der Grip am Rennsonntag aber gar keine so große Rolle. "Als ich das letzte Mal auf die Wettervorhersage schaute", so Shorrock, "war sie mies, mit ständigen Schauern."