MF1-Testpilot Markus Winkelhock kommt gerne in den königlichen Park zu Monza. Zuletzt war er dort im vergangenen Jahr in der Renault World Series zu Gast. Am liebsten wäre er dort gar nicht mehr abgereist. "Die Strecke liegt mir ziemlich gut", verriet er uns. "Deshalb hätte es mich auch sehr gereizt dort mit einem Formel 1-Boliden zu fahren."

Wie gut ihm der Hochgeschwindigkeitskurs entgegenkommt, zeigen seine Erinnerungen an 2005. "Monza ist eine meiner Lieblingsstrecken", schwärmt Markus. "Im Qualifying habe ich letztes Jahr keine gute Runde hinbekommen und musste dann von 8 und 12 starten. In den Rennen lief es dafür umso besser: Einmal fuhr ich noch aufs Podium und einmal konnte ich gewinnen! Als ich durch das Feld geschnitten bin, war ich teilweise anderthalb Sekunden schneller als der Rest des Feldes."

Der wichtigste Faktor ist die berüchtigte Low-Downforce-Charakteristik. "Durch die langen Geraden darfst Du nicht mit viel Abtrieb fahren, trotzdem gibt es einige mittelschnelle Kurven, in denen man etwas Downforce gut gebrauchen könnte", weiß Markus. "Da dieser aber nicht vorhanden ist, muss man auf den mechanischen Grip bauen. Es ist also nicht so einfach in Monza einen guten Mittelweg bei der Aerodynamik zu finden."

Überholmanöver sind dennoch möglich. "Dank der relativ langen Geraden gibt es einige Chancen sich an den Vordermann anzusaugen - da sollte es das ein oder andere Überholmanöver geben", prophezeit er. Einfach wird es für die Fahrer aber nicht. "Auf den vielen langen Geraden kommt man mit wenig Flügel und über 300 km/h auf Schikanen zugeflogen, die man im ersten Gang fährt. Durch den geringen Abtrieb ist das Auto dann beim Anbremsen natürlich viel instabiler als mit viel Downforce."