Nachdem das WM-Fieber die ganze Nation erfasst hatte, kam ein sehr patriotisches Publikum nach Silverstone. Leider hatte es bei der Formel 1 nur wenig Grund zum Jubeln, da Jenson Buttons Wochenende ein absolutes Desaster war und das von DC auch nicht viel besser. Der große britische Star des Wochenendes war Lewis Hamilton, der beide GP2-Rennen auf fantastische Art gewann. Wir von Sutton Motorsport Images haben seine Karriere recht intensiv verfolgt, vom Kartfahren, über die Formel Renault, die F3 EuroSeries bis jetzt zur GP2. Er ist ein Schützling von Ron Dennis, der ihn vor zehn Jahren beim Junior-Kart entdeckt und von da an seine Fortschritte überwacht hat.

Ich habe in unserem Archiv ein Bild ausgegraben, wo Lewis 1997 neben Ron steht (siehe oben).

Es gab großen Jubel für ihn, als er in Silverstone auf dem Podium stand, und ich denke, es wäre großartig für den Sport, wenn er, so wie alle sagen, im nächsten Jahr den Sprung in die Formel 1 wagen würde.

Es waren recht viele Berühmtheiten in Silverstone dieses Jahr, vor allem am Renntag. Die Kaiser Chiefs, Richard Ashcroft, Axl Rose von Guns´n Roses, Jay Kay von Jamiroquai, Jodie Kidd und die Minister Richard Caborn und Peter Hain hatten alle einen Auftritt. Das Lustige war, als Axl Rose am Tor zum Paddock ankam, wusste niemand genau, wer er war. Er sah wie ein Star aus. Es gab Gerüchte, wonach Bon Jovi kommen sollte, also haben die Leute geschaut und gesagt: "Ist das Bon Jovi? Nein, es ist nicht Bon Jovi…" Er trug das ganze Gold und den Glitzer, und hatte seine Haare geflochten - er sah wie ein Star aus. Aber er war recht ruhig und hatte keine Aufpasser oder so etwas bei sich, was eine erfreuliche Abwechslung zu einigen anderen VIPs war.

Louise Goodman schrieb am Sonntag ein wenig Geschichte. Sie wurde die erste Frau, die bei einem Formel-1-Boxenstopp während des Rennens mitmachte, als sie das linke Hinterrad an Tiago Monteiros Midland wechselte. Auf einem etwas bescheidenerem - aber nicht minder anspruchsvollen - Level, trugen wir die neueste Runde des Lucky Tribe "Pit Stop for Real" für Fotografen und Journalisten aus. Wir mussten gegen die Franzosen und die Belgier antreten, die beim vorigen Mal mit 7.19 Sekunden schneller gewesen waren als wir. Ich vermasselte den ersten Stopp - die Radmutter ging herunter und ich bekam sie nicht mehr drauf. Der zweite ging in 7.4 Sekunden und beim letzten schafften wir es in 5.77 Sekunden, wovon ich denke, dass es eine großartige Zeit war. Wir wechseln nur drei Räder und es sind drei Leute bei jedem Rad, also neun insgesamt. Es geht darum, dass jeder gut durchkommt - man muss es nur locker nehmen und ruhig bleiben, während man natürlich völlig aufmerksam sein muss. Jeder hat Fehler gemacht und Radmuttern abgeschert. Wir haben sechs dieser Muttern verbraucht. Sie sind aus einer speziellen Legierung und mir wurde gesagt, dass sie pro Stück 500 Pfund kosten! Aber am Ende bekam jeder eine dieser Muttern als Erinnerung an das Wochenende, was sehr nett war. Wir müssen nun bis September in Monza warten, um das nächste Mal den Erfolg schmecken zu können.