5. Saisonsieg, 4. Sieg in Hockenheim, 3. Sieg in Folge, 89. GP-Triumph insgesamt und der 72. Ferrari-Doppelerfolg der Geschichte: "Die Zahlen sind natürlich beeindruckend", gestand Michael Schumacher nach seinem Heim-Sieg. "Aber die wichtigste Zahl ist im Moment die 11." Genau so viele oder besser gesagt wenige Punkte Rückstand hat der Ex-Champion jetzt auf Spitzenreiter Fernando Alonso.

"Das war ein supertolles Wochenende und das Auto hat überragend funktioniert", strahlte Schumacher. Die Grundlage dafür legte man bei den letzten Tests in Le Castellet. "Wir haben sehr hart mit Bridgestone gearbeitet und auch das Auto stark verbessert. Es ist schon etwas überraschend, dass wir so weit vorne stehen, aber gerade jetzt brauchen wir diese Performance, um die Lücke zu Alonso zu schließen."

Das ist ihm gut gelungen, insbesondere da Felipe Massa als Zweiter und Kimi Räikkönen sowie Jenson Button als 3. und 4. Alonso wichtige Punkte wegnahmen. Schumacher hatte hingegen einen "deutlichen Vorsprung" und konnte "auf Nummer sicher" gehen. "Wir mussten gar nicht ans Limit gehen", gestand der Sieger.

Nach der Zieldurchfahrt bekam er von seinem Renningenieur ins Cockpit gefunkt, dass man jetzt nur noch die letzten sechs Rennen gewinnen müsse, um den Titel zu holen. "So einfach kann man das nicht sagen", dämpfte Schumacher die Euphorie, "aber angesichts unserer Performance der letzten Rennen können wir optimistisch sein." Schumacher ist jedenfalls davon überzeugt, dass man diesen Speed "noch einige Rennen" aufrecht erhalten kann. "So können wir den Rückstand vielleicht rasch weiter reduzieren."

In Hockenheim habe man "nicht nur gewonnen", sondern auch "viel Boden im WM-Kampf gut gemacht", und zwar zu einem "wichtigen" Zeitpunkt. "Wir sollten in den nächsten Rennen konkurrenzfähig sein und damit die WM noch einmal richtig spannend machen können."

"Damit können wir uns vielleicht in den letzten Rennen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Alonso liefern." Allerdings räumt Schumacher auch ein, dass Renault wieder "ein, zwei Rennen gewinnen" könnte. "Deshalb müssen wir den Schwung und die Motivation mitnehmen. Aber wir haben das Gefühl, auf dem Vormarsch zu sein." Das alte Ferrari Gefühl von 2004 scheint wieder da zu sein.