Weltmeister Fernando Alonso blickt nicht mit allzu großen Erwartungen auf das Rennen am Sonntag, und noch weniger erwartet er vom Qualifying am Samstag. Er rechnet damit, dass seine Serie von fünf Pole Positions diesmal reißen wird.

"Die Pole Position wäre die größte Überraschung", sagte er nach den freien Trainings am Freitag, in dem er den neunten Rang belegte. "Wenn man realistisch ist, dann wäre eher an den vierten oder fünften Startplatz zu denken." Damit sieht er seine Vorhersage von Donnerstag bestätigt, dass Indianapolis das schwierigste Rennen für das Team ist.

Dass sein Teamkollege Giancarlo Fisichella den dritten Rang im freien Training belegte, erklärt die Tatsache, dass der Italiener mit der weicheren Gummimischung unterwegs war, Alonso dagegen mit der härteren. Damit machte Renault die gleiche Erfahrung wie McLaren-Mercedes und andere Michelin-Teams, dass die weichere Mischung in Indianapolis besser funktioniert. Angesichts der Leistung von Fisichella ist es auch möglich, dass der Spanier etwas tief gestapelt hat.

Allzu viele Sorgen macht sich der Spanier dennoch nicht. "Hier macht es nicht so viel aus, wenn man vom fünften Startplatz ins Rennen gehen muss, denn hier kann man sich relativ leicht nach vorne arbeiten, wenn man einen guten Top-Speed hat", sagte er. "Dafür ist es wichtig, mindestens Fünfter im Qualifying zu sein und dann einen guten Start zu haben."

Alonso gab auch zu, dass er heute den Motor geschont hat. Denn der Spanier hat das zweite Rennen mit diesem Motor, während sein Teamkollege schon die nächste Entwicklungsstufe von Renault hat, den Alonso erst in Frankreich bekommt. "Heute waren unsere Autos noch sehr unterschiedlich", meinte Alonso. "Aber morgen mit neuen Reifen und mit vollen Drehzahlen sollten wir schon besser aussehen. Denn etwas mehr Drehzahl ändert nicht das Fahrverhalten, sondern macht das Auto auf den Geraden nur sehr viel schneller. Hier braucht man für ein gutes Qualifying sowieso kein tolles Auto oder eine große fahrerische Leistung, sondern eine gute, glückliche Runde und einen guten Top-Speed."

Nur der Regen könnte dem Spanier einen Strich durch die Rechnung machen. "Das wäre wirklich ein Rückschlag, weil wir, genau so wenig wie Bridgestone, dieses Jahr noch keine Regenreifen getestet haben", sagte er. "Aber nach unserer Vorhersage erwarten wir ein trockenes Rennen."