Scott, wie war Dein erster Tag vor heimischem Publikum?

Scott Speed: Es war großartig. Leider hatte ich gleich zu Beginn ein technisches Problem, aber danach war es toll. Ich wurde unglaublich gut aufgenommen und ich fühle mich fast schon ein bisschen verwöhnt von so viel Zuspruch. Ich würde mir noch mehr F1-Rennen hier wünschen.

Würdest Du Dir auch in anderen Rennen mehr Unterstützung wünschen?

Scott Speed: In Europa ist alles anders. Meine Familie und meine ganze Welt sind in Amerika, somit bin ich immer von zu Hause weg. Hierher zurückzukommen ist deswegen perfekt - es ist viel schöner als in Europa.

Gestern hast Du auf der Pressekonferenz gesagt, dass Ihr hier auf der Geraden einen PS-Nachteil haben werdet...

Scott Speed: Ja, auf jeden Fall.

... andererseits wart Ihr in Montreal bei den Top-Speeds hinter den Ferrari die Zweitschnellsten. So schlecht kann es ja dann gar nicht sein?

Scott Speed: Das ist eine Frage der Flügeleinstellung. Wir sind in Montreal mit sehr niedrigen Flügeln gefahren, dadurch wollten wir unser PS-Defizit wettmachen. Somit waren wir auf der Geraden sehr schnell, verloren aber viel Zeit in den Kurven. Hier werden wir es vielleicht genauso machen.

Ihr beschleunigt auch gut aus den Kurven heraus...

Scott Speed: Das macht keinen Unterschied. Wenn man beispielsweise in einer Haarnadel das Drehmoment des V10 hat, kann man es wegen der Traktionskontrolle nicht voll ausnutzen. Wenn man aber mit mehr PS die Gänge hoch schaltet, kann man viel schneller beschleunigen als wir. Wir haben also einen Motoren-Nachteil. Jetzt müssen wir damit leben und zeigen, wie gut unser Team damit umgehen kann. Obwohl wir nicht so schnell weiterentwickeln können wie manche anderen Teams, waren wir in Montreal trotzdem in den Top10.

Wie schwierig ist es hier den Kompromiss zwischen den langen Geraden und dem engen Infield zu finden?

Scott Speed: Das ist eben eine der Charakteristiken dieser Strecke. Aber es ist nicht schwieriger als irgendwo anders. Schließlich ist das unser Job. Wenn es nicht der Setup-Kompromiss hier ist, ist es das Verhalten auf den Kerbs in Imola. Es gibt überall irgendwelche technischen Finessen mit denen wir zurecht kommen müssen.

In Australien hattest Du für kurze Zeit einen WM-Punkt in der Tasche. Wirst Du noch einmal eine Chance darauf bekommen?

Scott Speed: Es wird immer schwieriger, da die anderen Teams so schnell weiterentwickeln. In Kanada waren wir aber näher an den Punkten dran. Wir geben alles dafür.

Am Sonntag könnte es regnen...

Scott Speed: Hoffentlich, ich würde es mir wünschen. Denn im Regen hätten wir eine gute Chance auf Punkte.