Manchmal muss man im Leben eben Prioritäten setzen - das gilt genauso für einen siebenfachen Weltmeister wie für einen braven motorsport-magazin.com-Leser. Im Falle von Michael Schumacher bedeutet dies, dass der Deutsche erst nach der Halbzeit des 1. Freien Trainings in der Ferrari-Box auftauchte - das runde Leder hatte gerufen.

Allerdings nicht auf einem Grünplatz hinter dem Fahrerlager, sondern auf den Fernsehmonitoren - schließlich spielte Deutschland im WM-Achtelfinale gegen Argentinien. Selbst in der Box flimmerte über dem 248 F1 mit der Startnummer 5 kein Monitor mit den aktuellen Rundenzeiten, sondern die TV-Übertragung aus der Heimat.

"Ich habe heute wohl mehr Adrenalin vor dem Fernseher als auf der Strecke verbrannt", scherzte Schumacher nach dem deutschen Sieg im Elfmeterschießen. Noch bevor es jedoch so weit war, zeigte der Fußball-Fan Konzentrations-Schwächen: Auch das Allround-Talent Schumacher scheint nicht gleichzeitig mitfiebern und Gas geben zu können. Kaum war er im 1. Training auf die Strecke gegangen, drehte er sich schon von selbiger ins Kiesbett. "Heute Morgen habe ich wohl mehr an Rasen gedacht als an die Strecke."

Mit der Leistung im 2. Training war er zufrieden. "Es sieht gut aus und wir können den Rest des Wochenendes zuversichtlich angehen." Nach dem Halbfinal-Einzug von Italien gibt es für Ferrari nur noch ein Ziel: "Jetzt können wir uns auf unser Hauptziel konzentrieren - den Sieg am Sonntag."