Michael Schumacher hätte sich in Montreal noch ein paar mehr Safety-Car-Phasen gewünscht. Dann hätte er vielleicht nicht nur Kimi Räikkönen, sondern auch Fernando Alonso überholen können. Doch wenn Bernd Mayländer auf die Strecke fährt, ist das nicht immer für alle perfekt. Gerade in Montreal reihten sich einige überrundete Piloten zwischen Alonso und Räikkönen sowie Räikkönen und Schumacher ein.

"Wenn man drei Autos zwischen sich und dem Vordermann hat, ist der fort", weiß Mark Webber, der "irgendwann" mit einer Änderung des Safety-Car-Systems rechnet. "Es wurde schon einmal angesprochen, aber in diesem Jahr wird noch nichts passieren."

Wie üblich gehen die Meinungen auseinander: "Wir hatten dieses Problem schon immer: Aber wir sollten es so lassen", sagt Jarno Trulli. "Denn wenn wir die anderen Fahrer durchlassen würden, müssten wir alle durchlassen. Alle Fahrer müssten sich entrunden und wären dann wieder in der gleichen Runde - das ist nicht so einfach."

Dem stimmt Webber zu: "Es ist nicht so einfach, wie es sich anhört." Schließlich könne man den Spitzenreitern nicht vorschreiben langsam zu fahren oder gar andere vorbeizulassen, die sich damit entrunden und später bei einem Ausfall oder Problemen noch zum Rivalen um Positionen und Punkte werden könnten.

"Das ist nicht fair", klagt Jarno, "andererseits wird das Rennen dadurch spannender. Wir werden wahrscheinlich immer darüber diskutieren, da wir niemals alle die gleiche Meinung dazu haben werden."

Trulli sieht ohnehin ein anderes, viel dringlicheres Thema: "Wir werden darüber sprechen, aber momentan ist unser größtes Problem das Safety-Car beim Re-Start. Der Führende gibt den Speed vor, aber niemand weiß, wann er das genau macht. Die Fahrer dahinter bleiben so nah wie möglich an ihm dran, um für den Re-Start bereit zu sein. Dadurch können manchmal Unfälle entstehen." Jarno vergleicht das Gasgeben und Abbremsen an der Spitze, um sich so einen Vorteil gegenüber den Verfolgern zu verschaffen, mit dem "Dschungel".

Ein weiteres Problem illustriert er am Beispiel des Kanada GP. "Das Problem ist: Das Safety Car gab Kimi die Chance näher an Fernando dran zu sein. Aber die Fahrer die zwischen ihnen landeten, konnten nichts dafür. Sie können aber auch nicht einfach Platz machen, weil die anderen um den Sieg fahren - denn auch sie fahren um Positionen. Die Sichtweise hängt immer vom jeweiligen Standpunkt ab. Letztlich müssen wir einen Kompromiss finden."