Das Halbzeitfazit von Mark Webber fällt nach neun Rennen enttäuschend und fast schon ein bisschen frustriert aus. "Wir müssen endlich Ergebnisse einfahren", forderte der Australier in Indianapolis. "Jemand hat ausgerechnet, dass es 18 Jahre her ist, seit Williams das letzte Mal vier Rennen ohne Punkte geblieben ist."

Derzeit zieren 10 WM-Zähler das Konto der Mitternachtsblauen - damit liegen sie nur auf dem 7. Rang der Konstrukteurs-WM. "Wir versuchen so positiv wie möglich zu bleiben", sagte Webber. "Wir hatten zu Jahresbeginn viele technische Probleme, aber ich habe immer mein Bestes gegeben. Es gab einige gute Rennen, bei denen wir nicht belohnt wurden. Egal ob man in der ersten oder der letzten Runde stehen bleibt - das Ergebnis ist immer das gleiche. Es gibt kein wenn oder aber. Man muss konstant sein und die Zielflagge sehen. Das haben in diesem Jahr bislang nur eine Handvoll Teams geschafft." Ein Trost ist das für Webber natürlich nicht.

"Es ist ein hartes Jahr. Wir leiden alle zusammen." Immerhin läuft es auch bei der Konkurrenz nicht immer rund: "Alle haben ihre eigenen Probleme - McLaren, Ferrari, Honda; alle wollen besser werden. Nach einer halben Saison haben wir nur 10 Punkte, das ist hart und wenn wir diesen Kurs fortsetzen, beenden wir die Saison mit nur 20 Punkten. Das ist natürlich nicht, was wir uns vorgestellt haben."

Für Indy müsse man nun sicherstellen die "richtigen" Reifen zu wählen. Denn das war der entscheidende Fehler "vor" Montreal - man traf schon im Vorfeld des Rennwochenendes eine falsche Reifenauswahl für kühlere Temperaturen.

Seine eigene Zukunft sind der enttäuschte Australier noch offen. "Frank muss dafür sorgen, dass das Team bessere Ergebnisse einfährt, da sind die Fahrer nicht seine einzige Sorge", weiß Webber, dass das Abschließen eines Motorendeals derzeit Vorrang hat. "Nico und ich haben uns gut geschlagen und es ist Franks Entscheidung, ob es für mich eine Zukunft im Team gibt oder nicht. Aber ich möchte so schnell wie möglich erfolgreich sein. Bislang weiß ich nicht, wo ich im nächsten Jahr fahren werde."