Eine rote Flagge signalisiert den Abbruch eines Trainings, Qualifyings oder Rennens. So steht es im Motorsportlexikon. Nicht zu finden ist der Zusatz: Eine rote Flagge kann innerhalb weniger Sekunden wieder zurückgenommen werden. Im Computerzeitalter sind solche Fehler anscheinend normal - aber sie scheinen auch irreparabel zu sein.

Denn für Christian Klien war das Qualifying aufgrund der Flaggen-Verwirrung schon nach 15 Minuten beendet. Und auch bei MF1 Racing beklagte man sich über die gestohlene zweite schnelle Runde. "Wir werden diesen Zeitnahmefehler genau untersuchen, da wir eindeutig den größten Nachteil dadurch hatten", kündigte Teamboss Colin Kolles an.

"Wir würden es gerne sehen, wenn alle darüber nachdenken könnten, wie man solche unfairen Einflüsse zukünftig vermeiden kann", fügte Chefingenieur Dominic Harlow hinzu. "Vielleicht hätte man in der 2. Session mehr Autos zulassen oder die 1. Session verlängern sollen."

Die Fahrer waren selbstverständlich ähnlich enttäuscht wie die Teamverantwortlichen. "Aus unerklärlichen Gründen wurden wir durch die falsche rote Flagge bestraft", kritisierte Tiago Monteiro. "Hoffentlich haben die Organisatoren eine Erklärung dafür, denn am Ende war es für sie vielleicht keine große Sache, aber mich kostete es meinen zweiten Run und damit die Möglichkeit in die zweite Session zu gelangen."

Christijan Albers ging sogar noch einen Schritt weiter: "Wir hätten es heute in die zweite Gruppe oder sogar noch weiter schaffen können", verblüffte der Niederländer, der sich eine 1:31er Zeit zutraute. "Es ist eine Schande. Wir hätten heute unser Potenzial zeigen können." Aber wieder einmal muss sich Colin Kolles mit dem Standardsatz trösten: "Wichtig ist, dass die Lücke zur Konkurrenz weiter schrumpft."