Eigentlich hätte man doch davon ausgehen müssen, dass Euch die grüne Strecke nach dem Regen noch weniger entgegen kommen dürfte als zuvor. Warum lief es dennoch besser?

Ralf Schumacher: Das ist eine gute Frage. Wir waren heute einfach in der Lage mit dem Reifen ein ganzes Stück besser zu Recht zu kommen als vorher. Wir fahren hier aber auch einen Reifen, den wir als einzige ausgewählt haben und das ist uns bei diesen recht schwierigen Bedingungen zugute gekommen.

Warum habt nur Ihr diese Reifen gewählt und nicht auch die anderen Bridgestone-Teams?

Ralf Schumacher: Für ein Team sind sie zu weich und ein Team trifft ohnehin sehr eigenwillige Entscheidungen, die für uns noch sehr schwer nachzuvollziehen sind. Das kann aber an den Erfahrungswerten liegen.

Interessanterweise hatten hier auch einige Michelin-Teams Probleme...

Ralf Schumacher: Ja, das war heute extrem schwierig. Fisichella ist vor mir gefahren und hatte starke Probleme. Wobei das in Melbourne nichts Neues ist. Ich erinnere mich an einige Jahre, wo wir Schwierigkeiten hatten Temperatur in die Reifen zu bekommen.

Hast du schon heute früh gemerkt, dass es vielleicht besser gehen könnte?

Ralf Schumacher: Heute früh war es durch die Bedingungen sehr schwierig überhaupt etwas herauslesen zu können. Deshalb haben wir erst im Qualifying gemerkt, dass wir relativ gut dabei sind. Von meiner Seite war es trotzdem recht schwierig. Erst im dritten Qualifying hatte ich das Gefühl, dass das Auto halbwegs so läuft wie ich mir das vorstelle. Es ist immer noch schwierig das Beste aus den Reifen herauszuholen.

Was heißt das jetzt für das Rennen?

Ralf Schumacher: Das weiß ich nicht. [lacht] Ich gehe natürlich davon aus, dass wir mit einer guten Strategie in die Punkte fahren können. Wir müssen aber realistisch bleiben: Die Autos vor uns sind um einiges schneller als wir. Deshalb wird es ohne Glück oder besondere Vorkommnisse schwierig sich nach vorne zu verbessern. Aber warten wir einfach ab, was morgen passieren wird.

Könnten Euch Mark Webber und Nick Heidfeld von hinten gefährlich werden?

Ralf Schumacher: Das ist schwer zu sagen. Bis jetzt waren wir das gesamte Wochenende schneller, also würde es mich wundern, aber man soll ja nie nie sagen.

Am Pressegespräch nahm für motorsport-magazin.com Karin Sturm teil.