BMW Sauber erfuhr am Samstag in Melbourne wieder einmal, wie nah Freud und Leid beieinander liegen können. Auf der positiven Seite erwies sich der F1.06 als konkurrenzfähig und schafften es erstmals beide Fahrer in die letzte Runde der besten Zehn. Für enttäuschte Gesichter sorgte jedoch eine Reifenwechselpanne bei Nick Heidfeld sowie die Strafversetzung von Jacques Villeneuve.

"Ich bin enttäuscht", klagte Nick. "Nachdem es heute Morgen und in den ersten beiden Qualifying- Abschnitten so gut geklappt hat, wäre deutlich mehr drin gewesen. Aber ich hatte zum Schluss leider keinen frischen Reifensatz mehr übrig." Das zumindest ist die offizielle Variante. Gegenüber uns verriet Nick, dass er bei dem leicht chaotischen Boxenstopp in der dritten Quali-Session "die falschen" Reifen erhalten habe.

Bei Villeneuve setzte man von Anfang an auf eine andere Strategie. "Ich war mit entsprechend viel Kraftstoff unterwegs. Ich bin nur ein paar Runden gefahren, um eine Zeit zu haben", sagte Jacques. "Nachdem Trulli gar nicht fuhr, wurde ich Neunter, werde also von Startplatz 19 losfahren. Im Renntrimm sind wir wirklich schnell, deshalb bin ich weiter optimistisch für morgen. Felipe Massa hat in Malaysia gezeigt, was man erreichen kann, wenn man von so weit hinten in der Startaufstellung kommt."

Auch Motorsportdirektor Mario Theissen ist davon überzeugt, dass Villeneuve "mit der richtigen Strategie" eine gute Chance besitzt "sich nach vorne" zu arbeiten. "Beide Autos unter die ersten Zehn gebracht zu haben, ist positiv, auch wenn Jacques wegen des Motorwechsels zehn Plätze verlieren wird", bilanzierte Technikchef Willy Rampf. "Balance und Handling des F1.06 sind gut. Wir sollten für das Rennen gut positioniert sein."