In wenigen Minuten feiert die Formel 1 eine Premiere: Zum ersten Mal steigt das so genannte Knock Out Qualifying. Allerdings gibt es vor dem Debüt des neuen Qualifying-Systems noch einige Verwirrung darüber, wie dieses oder jenes funktioniert. Wir klären Sie darüber auf.

Das Knock Out Qualifying

Kein Jahr ohne ein neues Qualifying-Format. Werfen wir also einen Blick auf die neueste Variante, die sich Max Mosley & Co haben einfallen lassen: Ihr Name lautet Knock Out Qualifying.

Und genauso geht es auch zur Sache: Das einstündige Qualifying wird in drei Teile gesplittet. Zwei mal 15 Minuten und einmal 20 Minuten. Zwischen den drei Sessions liegen zwei fünfminütige Pausen für Werbezwecke.

Nach den ersten beiden 15-minütigen Qualifying-Sessions, scheiden jeweils die langsamsten 6 Fahrer aus. Diese belegen die Startplätze 17 bis 22 respektive 11 bis 16. Danach werden die Zeiten der verbliebenen 10 Fahrer, wie schon zu Beginn der ersten beiden Sessions, auf Null gesetzt und sie treten in einer 20-minütigen Aschluss-Session um die besten 10 Startplätze an.

Soweit so verständlich. Kompliziert wird es bei den Tankmodalitäten: Obwohl sich die Autos ab dem Beginn des Qualifyings unter den so genannten Parc Fermé Bedingungen befinden, also keine Änderungen mehr am Auto vorgenommen werden dürfen, sind Reifenwechsel und Tankvorgänge erlaubt.

Allerdings müssen die Top-10 die letzten 20 Minuten mit der Spritladung bestreiten, mit der sie auch in das Rennen starten. Der verbrauchte Sprit während des 3. Qualifying-Teils darf allerdings vor dem Rennen nachgetankt werden. Hierzu werden die Autos beim Verlassen der Boxengasse gewogen.

Um ein faires Qualifying zu gewährleisten gibt es noch einige Feinheiten: In den ersten beiden Sessions zählen nur Zeiten, die bis zum Ablauf der Zeit erzielt wurden. Alle Runden nach dem Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge zählen nicht mehr. Im 3. Teil geht es hingegen wie gewohnt zu: Wer noch rechtzeitig vor dem Ablaufen der Zeit über die Linie fährt, darf die Runde noch zu Ende fahren.

Sollte ein Fahrer während eines der drei Qualifying-Teile aus technischen Gründen oder wegen eines Fahrfehlers nicht in die Box zurückkommen, so ist er ausgeschieden und darf nicht mehr am restlichen Qualifyingverlauf teilnehmen.

Die letzte Spitzfindigkeit betrifft den 3. Quali-Part: Sollte die Runde eines Fahrers über der 110%-Marke seiner besten Qualifying-Runde liegen, zählt diese Runde nicht zu den Auftankrunden. Das heißt extrem langsame Runden, auf denen er Konkurrenten behindern könnte, dürfen nachher nicht für das Rennen nachgetankt werden. Damit sollen taktische Spielchen mit langsamen Spritsparrunden vermieden werden.

Um das Auftankchaos komplett zu machen, dürfen die Piloten auf den Rängen 11 bis 22 vor dem Rennen nach Belieben auf- und abtanken. Zusammengefasst bedeutet das: Während die Teilnehmer der Top-10-Runde nur so viel Sprit auffüllen dürfen, wie sie im 3. Trainingsteil verbrauchen, dürfen die anderen 12 Fahrer die vorher ausgeschieden sind ihre Spritmenge für das Rennen frei wählen.