Bislang verliefen die Wintertests alles andere als zur großen Zufriedenheit des McLaren Mercedes Teams. Kaum waren die Autos nicht mehr im gewohnten Silber-Schwarz, sondern in Orange lackiert, gab es die ersten Zuverlässigkeitsprobleme an Auto und Motor und mussten die alten Zehnzylinder wieder aus der Kiste hervorgekramt werden. Der Grund: Die V8 für den MP4-21 haben andere Anlenkpunkte im Chassis und waren somit nicht mehr für den Interimswagen geeignet.

Doch es kam noch schlimmer: Dem Mercedes-Aggregat wurden nicht nur Probleme mit der Standfestigkeit, sondern auch ein Performance-Rückstand nachgesagt. Mittlerweile soll beides durch eine Ausbaustufe und eine veränderte Airbox behoben worden sein.

Und kaum erstrahlt der MP4-21 im schicken neuen Chrome-Outfit, scheinen auch die Rundenzeiten endlich zu stimmen: In Barcelona brannte Kimi Räikkönen am Mittwoch einen neuen Bestwert für Boliden des 2006er Jahrgangs in den ein Jahr alten Asphalt. In 1:15.233 Minuten pulverisierte er die bisherige Bestmarke von Nick Heidfeld aus der Vorwoche.

Dicht in seinem Getriebe hingen dem Finnen die beiden Renault von Giancarlo Fisichella und Fernando Alonso, die nach anfänglichen technischen Problemen am Vormittag knapp drei respektive knapp sechs Zehntel Rückstand aufzuweisen hatten. Das Trio Räikkönen-Fisichella-Alonso spulte mit jeweils über 90 Runden auch die meisten Umläufe auf dem Circuit de Catalunya ab.

Nur unbedeutend weniger Runden legte Jenson Button im besten Honda RA106 zurück. Der Brite blieb allerdings gute sieben Zehntel hinter der Räikkönen-Bestzeit zurück. Sein Teamkollege Rubens Barrichello schaffte nur 66 Umläufe und belegte Rang 7 der Zeitenliste.

Yuji Ide gab heute sein F1-Testdebüt., Foto: Sutton
Yuji Ide gab heute sein F1-Testdebüt., Foto: Sutton

Zwischen die beiden Honda-Mannen zwängten sich die zwei Toyota-Fahrer Jarno Trulli und Ralf Schumacher. Während Trulli wie das Führungstrio über 90 Runden absolvieren konnte, war für Ralf Schumacher schon nach 47 Runden Schluss. Das Konkurrenzdebüt des generalüberholten TF106 samt dem neuen Aerodynamikpaket verlief dennoch viel versprechend.

Die Top-10 komplettierten der zweite McLaren-Pilot Juan Pablo Montoya auf Platz 8 sowie die zwei Red Bull Fahrer Christian Klien und David Coulthard. Das RBR-Duo erlebte allerdings keinen besonders guten Tag: Klien schaffte mit seinem RB2 nur 35 Runden, David Coulthard deren sogar nur 12. Sein Tag begann schon früh am Morgen mit einer Kollision: Nico Rosberg hatte den Schotten schlichtweg übersehen.

Während Rosberg im Laufe des Tages nur 2 Runden drehte, schaffte sein Teamkollege Mark Webber immerhin 88 Umläufe und die elftbeste Rundenzeit. Damit ließ er aber nur die beiden MF1-Piloten Christijan Albers und Tiago Monteiro sowie Yuji Ide hinter sich.

Der Japaner gab heute sein F1-Testdebüt für das Super Aguri Team. Obwohl er mit 43 Runden einen deutlich besseren Tag als Takuma Sato am Vortag erlebte, musste auch Ide seinen SA05 vorzeitig abstellen. Morgen sollen beide Japaner sich das eine vorhandene Chassis teilen. In der kommenden Woche möchte das Team dann das endgültige Aerodynamikpaket für den Saisonstart in Silverstone testen.