Bei FIA-Präsident Max Mosley muss man immer mit allem rechnen. Die oberste Sportbehörde hat das Super Aguri-Team wegen der ausstehenden Kaution von 48 Millionen Dollar nicht auf der offiziellen Nennliste geführt, weshalb das mögliche elfte Team nun, laut FIA-Regeln, von der Unterschrift sämtlicher zehn Formel 1-Teams abhängig ist. Nur mit ihrer Zustimmung kann Super Aguri F1 nachträglich genannt werden.

Zumindest ging man bislang davon aus - und weil MF1 Racing um die TV-Gelder fürchtet, die laut Concorde-Abkommen nur an die ersten zehn Teams ausgezahlt werden, waren bislang die Unterschriften der zehn eingeschriebenen Teams nicht komplett. Jetzt allerdings erklärte ausgerechnet Max Mosley, dass Super Aguri womöglich gar nicht von den Unterschriften der anderen Teams abhängig sei. Auto, Motor und Sport zitiert Max Mosley - dieser soll Super Aguri F1 indirekt geraten haben, vor dem FIA-Berufungsgericht Klage einzureichen. Der Hintergrund: Die 48 Millionen Dollar an Kaution seien bei Verstreichen der Nennfrist bereits in Richtung Genf unterwegs gewesen, wären jedoch auf einem Konto in Tokio gelegen.

"Die Aussichten wären vermutlich gar nicht mal so schlecht", wird Mosley in dem Bericht zitiert. Angeblich soll man hinter den Kulissen kurz vor einer Einigung stehen. Mosley soll gesagt haben: "Ich bin sicher, dass in der Saison 2006 elf Teams am Start stehen werden."

Der Meinung ist naturgemäß auch Super Aguri F1-Teamchef Aguri Suzuki - in einem Interview mit der italienischen Website F1Grandprix erklärte er: "Unser Plan ist noch nicht kollabiert, wir hatten ein paar technische Fragen zu klären. Unsere Intention ist es, in Bahrain an den Start zu gehen." Was die Fahrer anbelangt, erklärte Suzuki, dass sowohl Takuma Sato, Anthony Davidson, Adam Caroll, Kosuke Matsuura oder auch Narain Karthikeyan "über Talent verfügen" würden. Suzuki fügte hinzu: "Ich habe mit Takuma gesprochen, aber über den zweiten Fahrer kann ich noch gar nichts sagen."

Dass Takuma Sato bei Super Aguri F1 so gut wie fix ist, dürfte klar sein. Immerhin wurde dieses Team auch deshalb überhaupt ins Leben gerufen, um dem japanischen Aushängeschild ein Cockpit zu bewahren. Und dass Honda bei dem elften Team mehr als nur ein Motorenlieferant ist, wurde erst unlängst abermals bestätigt, als der Honda-Präsident Takeo Fukui bestätigte, dass Honda auch als Sponsor bei Super Aguri F1 fungieren werde.

Aguri Suzuki bestätigte, dass in der Fabrik in England 60 bis 70 Teammitglieder an den Autos bauen würden - die vier Jahre alten Arrows-Chassis sollen nur bis zum Europa-Auftakt zum Einsatz kommen, ab dem Imola-Grand Prix wird angeblich ein eigenes Chassis eingesetzt.

In der Gerüchteküche heißt es, dass die Ablehnung der Nennung einen politischen Hintergrund hatte und sowohl Ecclestone als auch Mosley dahingehend Druck auf Honda ausgeübt hätten, die Herstellervereinigung GPMA zu verlassen und, wie beispielsweise Ferrari, das neue und ab 2008 gültige Concorde-Abkommen zu unterschreiben. Ob die angekündigte Einigung tatsächlich damit in Verbindung steht, ist unklar.