Vor nicht allzu langer Zeit im Renault-Werk in Enstone:

"Mein Klient ist jetzt der jüngste Weltmeister aller Zeiten, also verlangen wir mehr Geld für eine Vertragsverlängerung ab 2007."
"Das kannst Du vergessen. Wir geben unser Budget nicht für überteuerte Fahrergehälter aus."
"Dann wird Alonso das Team verlassen. Ron hat mir dank seines neuen Sponsors schon viel mehr geboten."
"Gut, dann können wir mit diesem Kovalainen einen viel billigeren Fahrer verpflichten."
"Okay, damit sind die Verhandlungen gescheitert."
"Ja, Alonso geht für viel Geld zu McLaren, wovon Du viel abzweigst, und Kovalainen kommt für viel weniger Geld zu Renault, wo ich das meiste abkassiere."

So oder so ähnlich könnten die Verhandlungen zwischen dem Manager von Fernando Alonso und dem Renault-Teamboss ausgesehen haben. Da es sich dabei mit Flavio Briatore um ein und dieselbe Person handelte, könnte es aber auch etwas schneller gegangen sein...

Könnte. Denn keine 24 Stunden nach der Bekanntgabe des Sensationswechsels meldete sich nun Briatore persönlich zu Wort und was er zu sagen hatte erstaunt: "Ich war zu keiner Zeit direkt oder indirekt in den Verlauf dieser Verhandlungen involviert", sagte Briatore in einem Statement. "Fernando hat für alleine die Entscheidung getroffen, dass seine Zukunft nach dem Ende seines Vertrages Ende 2006 außerhalb des Renault Teams liegt. Er hat McLaren auf eigene Faust kontaktiert und mit ihnen verhandelt."

Gerüchten zu Folge soll Alonsos Management-Vertrag mit Briatore demnächst enden, weshalb der Spanier seinen nächsten Vertrag in Eigenregie mit Ron Dennis ausgehandelt haben soll. Sollte dies tatsächlich zutreffen, könnte Alonso 2006 ein hartes Jahr bevorstehen. Warum? Das kann er bei seinem guten Freund Jarno Trulli nachfragen. Dieser wollte seinen Vertrag ertrag mit Briatore im Laufe der Saison 2004 nicht verlängern, klagte danach über eine Benachteiligung und wurde schließlich vorzeitig durch Jacques Villeneuve ersetzt.