Wenn man nicht oder nicht mehr involviert ist in der Formel 1, fällt das Öffnen des Mundes um einiges leichter. Das hat schon Herr Eddie Irvine bewiesen - der "Herr Doktor" hat bis vor einiger Zeit mit regelmäßigen "Urteilen" über seine früheren Kollegen für Belustigung gesorgt. Nun scheint David Richards, der schon zweimal als Teamchef in der F1 tätig war, in die Fußstapfen des Iren steigen zu wollen...

Dass David Richards seinen "Liebling" Jacques Villeneuve als "den Letzten, den BMW gebrauchen kann" bezeichnete, verwunderte nicht. Doch auch andere Fahrer bekamen in einem Interview mit der Zeitschrift F1Racing ihr Fett ab.

Zu Giancarlo Fisichella erklärte Mister Richards: "Ich habe ihn lange Zeit hoch geschätzt, doch er konnte es nicht bringen, als er unter Druck stand. Er kann einfach nicht mit Fernando Alonso mithalten, oder?" Der Nächste bitte: "Juan Pablo Montoya war eine große Enttäuschung für mich, denn ich dachte, er könne mit Kimi Räikkönen mithalten." Doch stattdessen sei JPM's Performance "schwankend" und "shabby" - also schäbig, verwahrlost, heruntergekommen - gewesen, sagte Richards.

"Er ist einer von den Menschen, die immer im Hintergrund gesessen haben", beschreibt Herr Richards Nick Heidfeld. Und: "Sagen wir es so: Er ist jemand, den ich niemals seriös in Betracht gezogen hätte, als ich noch Teamchef bei British American Racing war." Den nächsten Satz aus dem Munde des Pfeifenrauchers sollten Nick Heidfeld-Fans besser überlesen: "Zwischen dem Jetzt und dem Zeitpunkt seines Rücktritts, wann immer auch dieser stattfinden möge, wird Nick Heidfeld niemals diese Welt erleuchten können."

Aber zum Troste sei gesagt: Selbst das Lob wird bei Herrn Richards zum Tadel. Natürlich sei Jenson Button ein toller Fahrer, befindet Richards. Doch: "Ich sagte immer, dass ich daran glaube, dass Jenson einmal Weltmeister wird. Alles, was ich jetzt noch dazu sagen kann, ist, dass ich daran nun weniger stark glaube. Ich hoffe nur, dass er sich nicht zu sicher fühlt in seiner Situation. Denn obwohl er in der britischen Presse hoch geachtet wird, hat er von seinen 100 GP noch keinen einzigen gewonnen."

"Ich bin ein großer Fan von Mark Webber, ich mag ihn als einen Mann mit Charakter. Er ist ein richtiger Anschieber, er kann Leute motivieren", versucht es Richards noch einmal mit ein bisschen Lob für einen der F1-Protagonisten. Doch leider: "Ich dachte immer, er könnte das Team um sich scharen und es vorwärts bringen. Doch da gab es in diesem Jahr auf einmal Momente, in denen man seine Frustration sehen konnte. Die schlechte Performance ging ihm auf den Geist."

Herr Antonio Pizzonia, Sie sind dran: "Ich vermute, dass die Vielzahl an chaotischen Unfällen und dummen Situationen, in die er verwickelt war, seinen Abgang beschleunigt haben. Ich glaube nicht, dass wir Pizzonia noch einmal in der Formel 1 sehen werden."

Apropos sehen: Sollte die Formel 1 noch einmal David Richards in ihren Kreisen sehen, könnte es sein, dass einige Fahrer den Briten nicht ganz so freundlich begrüßen werden...