Für Michael Schumacher steht dieser Tage die Woche der Premieren an: Zum ersten Mal seit dem Jahr 2000 geht der Deutsche nicht mit der Startnummer 1 als amtierender Champion in die Wintertests. Überhaupt geht Schumacher zum ersten Mal seit langer Zeit bereits im alten Jahr noch vor dem Jahreswechsel auf Testzeitenjagd. Und dann darf der Ex-Weltmeister bei seinem Testeinstand in Jerez de la Frontera auch noch erstmals mit dem neuen V8-Triebwerk Gas geben.

Das titellose Jahr der Misserfolge hat den siebenfachen Weltmeister hungrig gemacht: "Als ich vom letzten Rennen in China nach Hause kam, war alles irgendwie anders als sonst. Ich hatte überhaupt kein Bedürfnis nach Urlaub, ich hatte keine Lust auf ausruhen." Im Gegenteil: "Ich hab' mein Vorbereitungstraining auf die nächste Saison quasi direkt begonnen."

Am vergangenen Wochenende weilte er noch bei der Ferrari-Weihnachtsfeier, die wie immer ein großes Mittagessen mit der gesamten Motorsportabteilung, Sponsoren, Zulieferern und Partnern war. "Auch wenn sie diesmal etwas anders ablief als in den Jahren zuvor, war die Atmosphäre doch wieder wunderschön ", betont Schumacher. Allerdings verheimlicht er nicht: "Diesmal hatten wir nun wirklich nichts zu feiern."

Damit sich dies so schnell wie möglich ändert, scharren die springenden Pferdchen bereits mit den Hufen. "Wenn man sich umschaute oder wenn man dem Applaus auf die Rede unseres Präsidenten Luca di Montezemolo zuhörte, waren ganz eindeutig ein gespanntes Knistern und der Wunsch zu spüren, dieses Jahr auszumerzen. Man merkte: Die sind alle heiß. Das war klasse, das hat mir absolut gefallen. Denn das ist das gleiche, was ich auch fühle."