Was für ein Tag für Ferrari-Testpilot Luca Badoer: Erst setzte er auf seinen 13 ersten Runden die absolute Tagesbestzeit von 1:18.237 Minuten und dann flog er noch am Morgen an der gleichen Stelle wie am Vortag heftig in die Reifenstapel ab.

Wie bereits gestern erlebte der Italiener in der letzten Haarnadel des Circuito de Jerez einen Aufhängungsbruch an der Vorderachse. Dabei beschädigte er seinen F2005 mit gedrosseltem V10-Motor derart, dass seine Testwoche vorüber ist. Er selbst blieb allerdings unverletzt.

Dank seiner schnellen Runde vor dem Crash, setzte er sich am Ende mit acht Zehnteln Vorsprung auf den besten V8-Piloten Jenson Button an die Spitze der Zeitenliste des 2. Testtages.

Hinter Button reihten sich die zwei Renault-Tester Heikki Kovalainen und Franck Montagny ein. Beide fuhren in Ermangelung eines V8-Triebwerks mit gedrosselten V10-Aggregaten, die die Power eines V8 simulieren sollen. Dies hielt das Renault-Aggregat jedoch nicht davon ab in einer spektakulären Rauchwolke aufzugehen.

Der fünfte Platz der Zeitenliste ging an Toyota-Rückkehrer Ryan Briscoe. Der Australier bestätigte bei seinem ersten F1-Test seit einigen Monaten sein Können und ersetzte auch heute den kranken Olivier Panis.

Damit war Briscoe knapp vier Zehntel schneller als Stammpilot Jarno Trulli, der im zweiten TF106 auf dem 6. Rang landete. Auch dahinter reihten sich zwei Teamkollegen ein: Mark Webber und Nico Rosberg belegten die Plätze 7 und 8. Ralf Schumacher hatte den Test aufgrund von Rückenbeschwerden bereits am Mittwochabend vorzeitig beendet. Für ihn kam Trulli zum Einsatz.

Einen weiteren Motorschaden hatten Gary Paffett und Mercedes-Benz an ihrem V8-Aggregat zu verzeichnen. Nichtsdestotrotz belegte der DTM-Champion vor James Rossiter den 9. Platz. Damit war er der beste der beiden McLaren-Piloten. Alex Wurz wurde nach einem heftigen Unfall Zwölfter.

Ebenfalls außerhalb der Top-10 fanden sich die zwei Red Bull Fahrer David Coulthard und Christian Klien, Marc Gené im V8-Ferrari sowie BMW-Debütant Jacques Villeneuve wieder. Der Kanadier erwischte einen schlechten Start in seine BMW Sauber Karriere: Gleich auf seiner Installationsrunde blieb sein C24B liegen. Später am Tag suchten den Ex-Champion weitere Kinderkrankheiten mit dem V8-Motor heim.

Der 17. und letzte Rang der Zeitentabelle gehörte unterdessen MF1 Racing Pilot Tiago Monteiro, der heute den V8-Boliden von Christijan Albers übernahm. Im V10-Auto von Midland saß hingegen Jeffrey van Hooydonk, der nach 70 Runden auf ein solides F1-Debüt zurückblicken konnte.