Mit seiner Unterschrift unter das neue Concorde Agreement wollte Frank Williams ein Zeichen an die fünf Automobilhersteller der GPMA senden: "Wir haben viel erreicht und es gibt keinen Grund länger die Bedrohung einer Konkurrenzrennserie aufrecht zu erhalten", erläuterte Williams Chief Executive Chris Chapple.

Nach Jahre langem Hin und Her sind sich die Mitternachtsblauen aus Grove sicher, dass man mittlerweile sowohl auf der finanziellen Seite als auch auf der administrativen Seite einen akzeptablen Deal ausgehandelt habe, welcher endlich zum Ende der Angst vor einer Piratenserie führen sollte.

Auf Seiten der Hersteller nahm Honda-Teamchef Nick Fry diese Entwicklung positiv auf. "Wir können Franks Entscheidung verstehen", so Fry gegenüber Reuters. Ein Grund für die fehlende Überraschung seitens der Hersteller sind die zuletzt "gut verlaufenen" Verhandlungen zwischen der FIA, FOM und den Teams. "Wir haben in den letzten Wochen gute Fortschritte erzielen können", sagt Fry. "Es gibt noch einiges zu erledigen, aber wir sind auf dem richtigen Weg."

Entsprechend wäre Fry "äußerst enttäuscht", wenn man auch die nächste Saison in einer "ungewissen Situation" über die Zukunft des Sports beginnen würde. Stattdessen sieht er eine 75-prozentige Chance einer Einigung noch vor dem Saisonauftakt in Bahrain. "Momentan besteht die Bedrohung noch, da wir noch nicht alle Probleme beseitigt haben und die Hersteller einen anderen Weg benötigen, sollten sie keine Einigung erzielen können."

Dennoch möchte sich Fry in der neuen Saison nur noch "auf das Racing, den Sport und die Unterhaltung" konzentrieren. "Und ich sehe keinen Grund, warum dies nicht der Fall sein sollte."

Das 2. Zukunftsproblem: Super Aguri

Während die Zukunft der Honda-Werksmannschaft also so gut wie sicher in einer gemeinsamen Formel 1 liegt, ist die Zukunft des Honda-Kundenteams Super Aguri noch nicht geklärt.

"Sie haben viel Arbeit vor sich, aber sie kommen gut voran und es besteht eine große Chance, dass sie 2006 dabei sein werden."

Das größte Problem ist die fehlende Aufnahme in die FIA-Starterliste, weswegen die Japaner bis Saisonbeginn die Zustimmung aller 10 F1-Teams einholen müssen. "Ich weiß nicht wie es auf diesem Gebiet aussieht", sagt Fry, "aber abgesehen von diesem Problem haben sie eine gute Chance dabei zu sein."

Demnach scheint Aguri Suzuki eine Lösung für sein Chassis-Problem gefunden zu haben. Aller Voraussicht nach dürfte diese Lösung einst auf den Namen Arrows gehört haben und vier Jahre alt sein. Einen 2005er B•A•R wird das Team auf alle Fälle nicht einsetzen dürfen. "Sie sind ein unabhängiges Team und sie werden ihr eigenes Chassis haben."