Am kommenden Wochenende reist Fernando Alonso zum ersten Mal als amtierender Weltmeister zu einem Formel 1 Grand Prix an. Für den jungen Spanier wird dies eine erhöhte Aufmerksamkeit bedeuten.

"Ich erwarte viel Trubel, viele Fragen und viele Kameras überall wo ich hinkomme." Letztlich also nichts anderes als schon in den letzten Wochen des Titelendspurts. Im Auto wird für den neuen Champion aber alles beim Alten bleiben. "Wir müssen ein Rennen bestreiten und noch eine Meisterschaft gewinnen", gibt er die Zielsetzung aus. "Wir waren in dieser Saison die Besten und jetzt werden wir hart daran arbeiten auch den Konstrukteurstitel zu gewinnen. Ich glaube, dass wir es schaffen können."

Die Moral der gelb-blauen Truppe ist laut Technikchef Bob Bell auf alle Fälle auf einem "All-Time-Hoch". "Es gibt aber keine Anzeichen, dass jemand sich ausruhen möchte. Wir sind entschlossen alles zu geben um den Konstrukteurstitel zu holen", kündigt er die Attacke auf McLaren an. Auf technischer Seite wird es dafür eine neue Aufhängung sowie beim Saisonfinale in China noch eine weitere Ausbaustufe des R25 Motors geben.

Die Einstellung des Teams wird sich im Vergleich zu den letzten Rennen des Titelkampfes ebenfalls etwas verändern: "Wir werden ein bisschen mehr Risiko eingehen, aber nicht sehr viel", sagt Bell. "Ein möglicher Ausfall in den letzten beiden Rennen wird vielleicht den Titelkampf entscheiden. Also können wir es uns nicht leisten Kompromisse bei unserer Zuverlässigkeit einzugehen, nur um eine aggressivere Performance zu bieten. Wir werden aber definitiv mehr pushen als bei den letzten Rennen."

Das gilt auch für Fernando Alonso, der nun nicht mehr auf minimale Ergebnisse für den Titelgewinn achten muss. "Er wird sicherlich etwas aggressiver fahren", so Bell. "Er wird in Japan und China sicherlich nicht gerade leicht zu überholen sein."

Giancarlo Fisichella erwartet nicht nur deswegen einen "harten Kampf" um die verbliebene Team-WM-Krone. "Wir sind nicht auf einem Level mit McLaren, aber wir sind näher dran", wiederholt er die Hoffnung der Franzosen. "Ich mag die Strecke und die Fans sind fantastisch. Ich freue mich auf das Rennen in Suzuka."