Waren es vor einigen Wochen die deutschen Boulevard-Medien, welche aufgeregt von einem Ferrari-Vorvertrag des finnischen McLaren-Piloten Kimi Räikkönen berichtet und damit erfolgreich das gähnende Sommerloch gestopft haben, so sind es jetzt die Briten, die einen solchen Wechsel vermelden.

Schenkt man dem Sunday Mirror Glauben, so haben Kimi Räikkönen und die Scuderia bereits eine Einigung erzielt, gültig ab dem Jahr 2007, nach dem Ablaufen seines bis Ende 2006 geltenden McLaren-Vertrags - und zwar für ein fürstliches Gehalt von 32 Millionen Euro. Das Geld sei jedoch niemals im Vordergrund gestanden, zitieren die Kollegen eine, selbstverständlich anonyme, "führende Formel 1-Quelle" - der angebliche Formel 1-Insider im Originalton: "Es geht nicht ums Geld. McLaren und Mercedes sind große Firmen und sie können mit jedem Angebot von Ferrari mitziehen oder dieses überbieten. Kimi wird hoch eingeschätzt. Alles hängt davon ab, was er möchte."

Und dem Bericht zufolge möchte Kimi Räikkönen ab 2007 in ein rotes Auto wechseln, weil er mit dem silbernen Auto schon zweimal, 2003 und 2005, wegen einer Serie von Defekten und einer gewissen Portion von Ausfallspech knapp den WM-Titel verpasst hat.

Wie üblich verbreitet sich die Meldung derzeit wie ein Lauffeuer im internationalen Medienwald. Dass es sich diesmal womöglich um mehr als nur eine gewinnbringende Spekulation handeln könnte, deuten die als seriös geltenden Kollegen von Autosport-Atlas an. Das britische Motorsport-Magazin berichtet in seiner neuesten Ausgabe ebenfalls von einem "jetzt unterschriebenen letzten Übereinkommen". Die Kollegen finden es zudem "interessant", dass Ferrari-Sportdirektor Jean Todt auf deren Anfrage sich lediglich weigerte, einen Kommentar abzugeben, sich aber nicht zu einem klaren Dementi durchgerungen hat. Todt sagte lediglich: "Ich werde diese Spekulation nicht kommentieren. Nächstes Jahr fahren wir mit Michael Schumacher und Felipe Massa. Und dann werden wir sehen, was 2007 passiert. Aber niemand wird uns dazu bringen, etwas zu sagen, bevor wir dies tun wollen."

Sollte Kimi Räikkönen tatsächlich ab 2007 zu Ferrari wechseln, was derzeit zumindest immer noch als eine unbestätigte Spekulation zu betrachten ist, würde sich tatsächlich die Frage stellen, was Michael Schumacher dann zu tun gedenkt. Der Sunday Mirror vermutet, dass der Siebenfachweltmeister in diesem Falle seine Karriere schon Ende 2006 beenden würde. Weil er "geschätzte 450 Millionen Pfund auf dem Konto" und eine "junge Familie zu versorgen" habe - und er daher "eher zurücktreten würde als sich dem Risiko eines jungen, ambitionierten und superschnellen Teamkollegen wie Kimi Räikkönen auszusetzen", heißt es in dem Bericht...