Die Scuderia Ferrari hat ein Umdenken in punkto Testbeschränkung angedeutet. In der noch laufenden Saison haben sich alle Teams außer Ferrari auf eine Limitierung der teuren Testfahrten auf dreißig Tage einigen können. Ferrari nahm eine Position außerhalb dieses Abkommens ein - mit der Begründung, dass man der einzige relevante Kunde der Reifenfirma Bridgestone sei. Ferrari-Rennleiter Jean Todt erklärte gegenüber Autosport-Atlas: "Mit dem größten Respekt vor Minardi und Jordan muss man doch sagen, dass sie in diesem Jahr nicht in der Lage waren, uns bei der Reifenetwicklung zu unterstützen."

Diese in Maranello empfundene Benachteiligung als einzige Bridgestone-Speerspitze findet in der kommenden Saison ihr natürliches Ende: Williams und Toyota wechseln zu den Japanern. Das Argument, man müsse die Reifenentwicklung quasi alleine vornehmen und könne nicht von den Erkenntnissen anderer Teams profitieren, fällt somit weg - folglich müsste die Scuderia auch ihre Position neu überdenken. Jean Todt bestätigt diese Schlussfolgerung: "Ja, wir diskutieren darüber. Die Situation wird im kommenden Jahr eine komplett andere sein. Wir werden nicht mehr das einzige starke Team mit Bridgestone-Reifen sein."

Eine kleine Hürde gilt es aber noch zu überwinden - die hauseigene Teststrecke in Fiorano. Denn diese will die Scuderia auch in Zukunft nutzen. Technikdirektor Ross Brawn sagt: "Ein Abkommen zur Testbeschränkung ist möglich, aber es müsste eine Lösung sein, die uns in Bezug auf Fiorano nicht benachteiligt. Da müssten wir eine Regelung finden."