Blauer Himmel, Sonnenschein und eine trockene Strecke: Wer die sintflutartigen Zustände des 2. Freien Trainings am Vortag erlebt hatte, mochte am Samstagmorgen beim 4. Freien Training seinen Augen kaum Glauben. Aber schon beim anstehenden Qualifying könnte der Wettergott das typische Ardennen-Wetter zurückkehren lassen.

Der Rundengeiz Kaum Fahrbetrieb bekamen wir in den ersten drei Trainings zu sehen. Zweimal war eine feuchte bis nasse Strecke dafür verantwortlich. Einmal eine vollkommen vom Regen überflutete Ardennen-Achterbahn. Dennoch hielt sich die Fahraction auch in der vierten und letzten Trainingssitzung am Samstagmorgen arg in Grenzen. Die Motoren wurden geschont, die Reifen-Tests nicht wirklich ausgiebig durchgeführt und die Zeiten purzelten wie gewohnt erst gegen Sessionende.

Die Technik Neben den acht Piloten, die etatmäßig mit einem frischen Aggregat antreten dürfen, stecken seit gestern respektive heute auch in den Boliden von Juan Pablo Montoya und Giancarlo Fisichella neue V10-Herzen. Die zehn anderen Gebrauchtmotoren von der High-Speed-Schlacht in Monza hielten bislang aber anstandslos durch. Allerdings wurden sie auch nur auf wenigen Runden gefordert...

Die Reifen Bis nach dem 4. Training bekamen die Teams Zeit, um die Reifenwahl für das Qualifying und Rennen zu treffen. Großartige Erkenntnisse brachten die beiden 45-Minuten Sessions am Samstag jedoch nicht ein. Das Kräfteverhältnis im Nassen ist aufgrund fehlender Vergleichszeiten nicht einzuschätzen und im Trockenen scheint alles beim Alten zu sein: Michelin liegt vor Bridgestone. Allerdings scheinen die Roten näher als in Monza an der Konkurrenz dran zu sein.

Die Platzierungen Nicht Kimi Räikkönen, sondern Fernando Alonso heißt der Bestzeithalter der letzten Freien Trainings Session in Spa-Francorchamps. Getrennt werden die beiden Titelrivalen aber nur von gut drei Zehnteln und einem Platz. Zwischen die vier McLaren- und Renault-Fahrer quetschte sich Toyota-Mann Jarno Trulli, der somit vor Montoya und Fisichella auf Rang drei landete. Sein Teamkollege Ralf Schumacher bestätigte die gute Form der Japaner mit Platz sechs. Die Top10 komplettierten die zwei British American Racer Jenson Button und Takuma Sato sowie die beiden Ferrari-Stars Michael Schumacher und Rubens Barrichello. Für Christian Klien reichte es am Ende nur zu Rang 16.

Die Analyse Vor dem Qualifying präsentiert sich das Feld gut durchgemischt. Hinter den beiden Spitzenteams, bei denen Renault näher an McLaren dran ist als zuletzt, platzierten sich Toyota und British American Racing als die besten Verfolger. Über Ferrari schwebt hingegen auch weiterhin ein großes Fragezeichen.