Der GP-Samstag begann heute Morgen genauso wie der GP-Freitag gestern: Die Piloten rollten langsam über eine noch nasse und teilweise leicht Nebel verhangene Ardennen-Achterbahn. Der sintflutartige Regen des Vorjahres nahm sich in der dritten Session allerdings eine kurze Auszeit und ließ sogar einige Sonnenstrahlen auf den Asphalt fallen.

Der Rundengeiz Nach einer ereignislosen ersten halben Stunde, wagten sich die Piloten kurz vor dem Ende der dritten Trainingssitzung nicht nur für Einführungsrunden, sondern auch für gezeitete Umläufe auf die längste Strecke des aktuellen Rennkalenders.

Die Zwischenfälle Mit ansteigendem Fahrbetrieb nahmen auch die Zwischenfälle zu: Jacques Villeneuve drehte sich kurz vor Giancarlo Fisichella, dieser konnte einen Zusammenstoß allerdings verhindern. Keinen Dreher, sondern einen Verbremser legte danach Juan Pablo Montoya in der La Source Haarnadel hin. Das zwang ihn dazu kurzfristig den Notausgang zu benutzen.

Die Technik Juan Pablo Montoya und Giancarlo Fisichella traten heute mit einem neuen Triebwerk im Heck an. Während der Kolumbianer diesen Wechsel seines ohnehin schon frischen Aggregats aber gestern noch vor seiner ersten Runde durchführen und damit einer Strafe entgehen konnte, verliert der Italiener morgen 10 Startplätze für seinen Motorwechsel von Freitag auf Samstag.

Die Reifen Neue Erkenntnisse brachte das 3. Training im Reifenduell jedoch nicht. Unter nassen Bedingungen absolvierten die Fahrer keine schnellen Runden und auf abtrocknender Strecke sind die Zeiten noch nicht repräsentativ.

Die Platzierungen Mit der gewohnten silbernen Doppelführung schloss McLaren Mercedes das dritte Freie Training ab. Dahinter rangierten sich die beiden Renault-Piloten ein. Der Vorsprung des Trainingsschnellsten Räikkönen betrug dabei knapp vier Zehntel auf Montoya, siebeneinhalb Zehntel auf Fisichella und über eine Sekunde auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso. Der beste Nicht-McLaren- oder Renault-Pilot war Michael Schumacher auf Platz 5. Die Top10 komplettierten Button, Webber, Coulthard, R. Schumacher und Pizzonia.

Die Analyse In den zehn Minuten richtiger Fahraction, bestätigte McLaren seine Favoritenrolle. Für Renault und Fernando Alonso wäre allerdings auch noch eine Zeitenverbesserung drin gewesen, was unter feuchten respektive trockenen Bedingungen zumindest noch darauf hoffen lässt, dass die Gelb-Blauen noch näher an die Silbernen heranrücken können. Ferrari liegt unterdessen ohne den erwünschten Regen besser als in Monza, aber noch nicht gut genug, um mit den Spitzenteams mithalten zu können.