Christian Klien (Red Bull Racing), Ralf Schumacher (Toyota), Jenson Button (B·A·R-Honda), Fernando Alonso (Renault) und Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) waren zu Gast bei der Donnerstags-Pressekonferenz in Spa-Francorchamps.

Guter Job

Christian Klien blickt auf ein tolles Belgien-Rennen zurück - im Vorjahr konnte er in den Ardennen seine ersten WM-Punkte an Land ziehen. Jetzt möchte sich der Hohenemser für das in ihn investierte Vertrauen bedanken und weitere WM-Zähler erobern. Ob Spa nun endgültig sein letztes Rennen sei, wird Klien gefragt. Er antwortet: "Ich dachte bereits in Ungarn, dass ich dort mein letztes Rennen in diesem Jahr fahren würde, doch das Team hat an mich geglaubt und damit auch gezeigt, dass ich einen guten Job erledigt habe. Und daher erhielt ich zwei weitere Rennen in der Türkei und in Italien und jetzt ein weiteres Rennen hier in Belgien - also vielleicht kann ich ja wieder einen guten Job erledigen, ein paar Punkte holen - denn es wäre fantastisch, wenn wir in der Teamwertung vor B·A·R-Honda bleiben könnten." Und: "Noch einmal - es ist auch für die letzten drei Saisonrennen noch alles offen. Und wenn ich hier einen guten Job erledigen kann, ist es durchaus möglich, ein weiteres Rennen zu bestreiten."

Christian Klien fühlt sich von RBR bestätigt., Foto: Sutton
Christian Klien fühlt sich von RBR bestätigt., Foto: Sutton

Ralf Schumacher spricht wenig - er sei jedoch nicht enttäuscht, dass Toyota in diesem Jahr, nach dem starken Saisonstart, keinen Sieg holen konnte: "Wenn man die Ergebnisse der Jahre zuvor betrachtet, hat das Team doch einiges erreicht."

Richtige Richtung

Dass Jenson Button mit einem starken B·A·R um vordere Ränge mitmischen und sich so auch in den Titelkampf zwischen Alonso und Räikkönen "einmischen" könnte, schließt der Brite nicht aus: "In Monza konnten wir das zwar nicht wirklich zeigen, aber der Wagen sollte hier weitaus besser funktionieren und in Japan erhalten wir noch ein neues Aero-Paket. Wir werden hoffentlich ein bisschen näher dran sein an den beiden Titelaspiranten." Und er werde diese sicherlich nicht einfach vorbeiwinken, versichert der Mann, der den Transfermarkt blockiert. Was er von dem neuesten Gerücht halte, wonach er zwei Jahre Pause einlegen werde? Button: "Wow! Das wäre interessant. Aber ich weiß nicht, was ich dann in diesen zwei Jahren tun sollte." Es habe Gespräche in der Angelegenheit Williams/B·A·R gegeben und diese würden "in die richtige Richtung gehen", verrät Button. Die richtige Richtung wäre für Button natürlich der ersehnte Verbleib bei B·A·R-Honda...

Zwei Jahre ohne F1? Für Jenson Button unvorstellbar., Foto: Sutton
Zwei Jahre ohne F1? Für Jenson Button unvorstellbar., Foto: Sutton

Fernando Alonso wischt Bedenken, wonach Renault in Spa seit 1998 lediglich einen dritten Platz herausholen konnte, vom Tisch: "Ich habe im Vorjahr das Rennen angeführt, bevor ich mit einem Ölproblem ausgefallen bin. Und in diesem Jahr sind wir noch konkurrenzfähiger. Unser Ziel ist das Podium und ich bin sehr zuversichtlich."

Gewonnen hat im Vorjahr schließlich Kimi Räikkönen, da müsse er doch "pretty confident" sein? "I think so", krächzt der Finne. Und: "I like this circuit a lot. The car is going well." Spa sollte dem MP4-20 sogar noch mehr liegen, fügt Räikkönen hinzu. Ob er "confident" sei, dass sich die Reifenschäden von Monza nicht wiederholen? Räikkönen: "I dont know really." Er habe seither nicht mehr mit dem Team gesprochen, aber er glaube, es handle sich um einen Einzelfall. "Ich mache mir keine Sorgen um die Reifen, es waren die gleichen Reifen, welche auch bei den anderen Teams eingesetzt werden, und ich weiß nicht, warum das in Monza passiert ist", sagt der Mann, dem 27 Punkte auf Alonso fehlen.

Großer Respekt

From the Floor wird der mögliche Titel thematisiert, den Alonso hier in Spa bereits einstreifen und sich so zum jüngsten Weltmeister aller Zeiten krönen könnte. Doch der Spanier erinnert daran, dass dies nur mit einem "Kimi-Retirement" möglich wäre, und das "würde sicher nicht passieren". Und Räikkönen erinnert dran, dass er nur noch Champion werden kann, wenn auch bei Renault Probleme auftreten sollten. Von der frechen Frage, was er im Alltag mit einem Auto anstellen würde, welches ihn fünfmal im Jahr in Stich lassen würde, lässt sich Kimi Räikkönen nicht aus der Kühle bringen: "It is still a good car..." und natürlich: "That's racing."

Hauptsache Respekt - sagen Alonso und Räikkönen., Foto: Sutton
Hauptsache Respekt - sagen Alonso und Räikkönen., Foto: Sutton

Wie zuversichtlich ist Christian Klien in Hinblick auf seinen Platz im Red Bull-Ferrari im kommenden Jahr? Klien erinnert dran, dass er immerhin um einige Rennen mehr als Liuzzi bestritten habe und dass dies ja auch ein Vertrauensbeweis sei und ein Beweis dafür, dass er gut arbeite. Jedenfalls wolle er "Schritt für Schritt" dafür sorgen, dass er auch nächstes Jahr im Team bleibt.

motorsport-magazin.com-Kolumnist und Tele5-Reporter Andi Gröbl erinnert daran, dass es früher WM-Duellanten gab, die "sogar zusammen ausgingen und so weiter". Jetzt würde ihn interessieren, wie denn das Verhältnis von Fernando und Kimi sei? Alonso spricht von einer "guten Beziehung" und "großem Respekt voreinander". Zuletzt habe man "vor langer Zeit" in einem Raum gesessen und über die gemeinsame Kart-Vergangenheit gesprochen. "Doch Kimi fuhr in einer anderen Kategorie, weil er ein Jahr älter ist", sagt Alonso. Er sei jedenfalls "sehr happy", gegen ihn um den WM-Titel zu fahren. Kimi: "Ich denke, Fernando hat schon alles gesagt. Wir wissen nicht viel voneinander. Wir sind nicht die besten Freunde. Aber wir haben großen Respekt voreinander und das ist die Hauptsache."