Mit dem TF105B wollte Toyota die letzten Rennen der Saison bestreiten - und so wieder an den starken Saisonbeginn, drei Podestplätze von Jarno Trulli, anschließen. Toyota könnte immerhin WM-Dritter bei den Konstrukteuren werden, der Gegner heißt Ferrari. Doch der neue Bolide zeigte sich bei den bisherigen Tests störrisch. Ein neues Aufhängungskonzept soll sich als problematisch herausgestellt haben. Nach einem verkorksten Auftritt bei der Monza-Generalprobe eine Woche vor dem Itlaien-GP verwarf man den Plan, den TF105B schon im königlichen Park einzusetzen.

Jarno Trulli zeigte sich, den Kollegen von Autosport-Atlas gegenüber, "sehr enttäuscht" von den bisherigen Erfolgen mit der B-Version, "denn das Team hat viel in dieses Auto investiert". Trulli nimmt sich kein Blatt vor den Mund: "Wir alle haben erwartet, mit dem Wagen einen großen Schritt vorwärts setzen zu können, doch am Ende brachten wir ihn nicht einmal zum Laufen." Für Trulli scheint es klar zu sein, dass der Neue in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen wird - womit er deutlich seinen Zweck nicht erfüllt hat. Auch wenn Toyota noch nicht offiziell bestätigt hat, dass der B-Wagen keinen Renneinsatz erleben wird, sagt Trulli: "Es ist leicht zu verstehen, dass sich das einfach nicht mehr ausgehen wird."

In einem Gespräch mit der Gazzetta dello Sport sagte Trulli unverblümt: "Der Abwärtstrend der zweiten Saisonhälfte wird sich fortsetzen. Wir werden keinerlei wichtige Verbesserungen am Auto haben und das Experiment mit den neuen Aufhängungen dauerte in Monza gerade mal eine halbe Stunde. Das neue Aufhängungskonzept sollte uns große Fortschritte bringen, doch es war letztlich nutzlos."

Und so klingt das Fazit des Jarno Trulli ein bisschen bitter: "Eine Saison, die über den Erwartungen begonnen wurde, mit drei Podiums in fünf Rennen, endet im Trübsinn. Ich möchte niemandem die Schuld geben. Aber in Monza konnte ich nur noch meine Position verteidigen, an einen Angriff war nicht mehr zu denken." Bleibt zu hoffen, dass die Konzernbosse keine Zeit finden, um Trulli für seine offenen Aussagen auf die Finger zu klopfen - denn jetzt gilt es, aus den begangenen Fehlern zu lernen. Zumal sich Toyota mit seinen Leistungen nicht wirklich verstecken muss...