Er hatte sich so sehr auf das Rennen auf der belgischen Ardennenachterbahn sowie womöglich das erste Regenrennen dieser Saison gefreut. Doch Nick Heidfeld muss nach dem Großen Preis von Italien auch den Belgien GP aus Gesundheitsgründen auslassen. Sein heftiger Testunfall aus Monza fordert noch immer Tribut - und viel Ruhe. Dafür ist mit Christian Klien allerdings ein unerwarteter Gast erneut mit von der Partie.

Das Wochenende der Deutschen

Spa ist für Michael Schumacher, was Wimbledon sprichwörtlich für Boris Becker war: Das erweiterte Freiluftwohnzimmer. Und in diesem feierte der Kerpener viele seiner großen Erfolge. Etwa vor einem Jahr, als er hinter Kimi Räikkönen zwar nur Zweiter wurde, damit aber seinen siebten WM-Titel einfuhr.

Nur Ralf und sein Bruder vertreten in Spa die deutschen Farben., Foto: Sutton
Nur Ralf und sein Bruder vertreten in Spa die deutschen Farben., Foto: Sutton

Von solchen Erfolgen, egal ob es nun ein WM-Titel oder ein zweiter Rang ist, ist der Ex-Champion momentan allerdings weit entfernt. "Unsere momentane Leistungsfähigkeit trübt meine Vorfreude etwas", gibt Schumacher deshalb zu bedenken. "Es macht nach unseren eher ernüchternden Vorstellungen zuletzt - in der Türkei und leider auch am vergangenen Wochenende in Monza - jedoch nicht den Eindruck, dass wir dort allzu gut aussehen könnten, auch wenn wir natürlich unser Möglichstes versuchen werden."

Entsprechend schickt der entthronte Ferrari-König eine kleine Kampfansage an die Rivalen: "Wir werden kämpfen, darauf können unsere Fans und Gegner bauen."

Ralf Schumacher baut hingegen auf ein verregnetes Wochenende. Allerdings nicht im übertragenen Sinne, sondern schlicht und einfach in Form von Regen.

"Die belgischen Ardennen scheinen ein eigenes Klima zu besitzen und wenn ich dort war, hat es bislang immer geregnet", spricht Ralf das typisch belgische Ardennenwetter an. "In diesem Jahr findet das Rennen sogar noch ein paar Wochen später als sonst satt. Deshalb wäre ich sehr überrascht, wenn es an diesem Wochenende nicht regnen würde."

Das Wochenende der Österreicher

Christian Klien darf auch in Spa noch einmal ran., Foto: Sutton
Christian Klien darf auch in Spa noch einmal ran., Foto: Sutton

Für Christian Klien scheint dennoch seit Montag die Sonne: Denn seitdem steht fest, dass der Österreicher auch in Belgien noch einmal an den Start gehen darf.

"Es ist großartig, eine weitere Chance zu erhalten, für das Team Rennen zu fahren. Ich lerne die ganze Zeit über sehr viel über das Auto dazu und mein Selbstvertrauen steigt mit jedem Rennen." In den letzten drei Saisonläufen wird Klien dann aber endgültig ins zweite Glied zurückkehren und als Freitagstester agieren.

"Ich konzentriere mich jetzt darauf, am kommenden Wochenende in Spa alles unter einen Hut zu bekommen und alles dafür zu tun, dem Team dabei zu helfen, in der Konstrukteurswertung vor B·A·R-Honda auf Platz 6 zu verweilen."

Bereits an diesem Freitag wird Alexander Wurz als Testfahrer zurückkehren und mit dem dritten McLaren beim Abstimmen und Reifenauswählen helfen. "Das Setup muss in Spa sehr präzise sein. Wir müssen mit hohem Bodenabstand fahren, damit wir nicht aufschlagen. Mein Programm beinhaltet auch, den Reifenentscheidungsprozess, der bereits beim Test in Monza begonnen hat, abzuschließen." Aber auch zwei Freitagsbestzeiten dürften im Prestige-Duell mit Ricardo Zonta eingeplant sein.