Ferrari ist zurück auf der Pole! Diese Schlagzeile wird sich durch die italienischen Gazetten ziehen. Dabei hatte Jean Todt fast schon "vergessen wie die Pole Position schmeckt". Und nach Michael Schumachers "außergewöhnlicher" Runde scheint sie ihm wieder richtig gut zu schmecken.

So gut, dass Jean Todt vor dem morgigen Rennen wieder jene Weisheiten auspackte, welche der kleine Franzosen während der vielen roten Triumphe der vergangenen Jahre Rennwochenende für Rennwochenende zum Besten gab: "Wie immer werden die Zuverlässigkeit, die Strategie und die Konstanz der Reifen eine Schlüsselrolle spielen."

Aber sind die Italiener tatsächlich wieder ganz vorne zurück? Michael Schumacher bleibt noch vorsichtig. "Es gibt keinen Grund nicht an ein Comeback von Ferrari zu glauben", so der siebenfache Champion. "Allerdings müssen wir abwarten, ob dies nur daran liegt, dass diese Strecke den Reifen und dem Auto liegt oder ob es ein allgemeiner Trend ist."

Nach seiner 64. Pole zeigte er sich dennoch "erleichtert nach so langer Zeit" wieder ganz vorne zu stehen. "Ich bin mit der Pole, dem Abstand und unserer Verfassung für das Rennen zufrieden. Wir haben gestern bei Rubens gesehen, dass unsere Performance nicht nur auf einer Runde, sondern auch auf den Long Runs konstant schnell ist."

Ein entsprechendes Lob gab es deshalb auch an die Reifenpartner von Bridgestone. "Bridgestone hat phänomenale Arbeit geleistet und uns mit einem konkurrenzfähigen Reifen für das Qualifying ausgerüstet", lobte Rubens Barrichello. "Ich habe eine gute Strategie und weiß, dass ich auch im Rennen eine sehr konstante Leistung erwarten kann."

Die rote Auferstehung beweist für einen "erleichterten" Ross Brawn zudem, dass "wir niemals aufgeben". Und das nur ein paar Tage nachdem sogar der Technische Direktor der Scuderia öffentlich bekannt gab, dass man ab sofort alle Entwicklungskraft in die Saison 2006 stecken werde. Ganz alleine möchte er den Ruhm Bridgestone aber nicht lassen. "Es lag natürlich nicht nur an den Reifen", so Brawn. "Wir haben über die letzten Rennen verteilt einige neue Aerodynamikteile eingeführt und die haben ebenfalls zu diesem Ergebnis beigetragen." Bis morgen herrscht in Maranello also wieder einmal Eitelsonnenschein.