Während Michael Schumacher seinen viel versprechend begonnen Tag mit einem technischen Defekt vorzeitig beenden musste, hielt Ralf Schumacher auf Rang fünf die schwarz-rot-goldenen Farben in Ungarn hoch. Für die Österreicher waren es hingegen sowohl Alex Wurz als auch Christian Klien, die zu glänzen wussten.

Der Tag der Deutschen

Heiß ging es heute in Budapest her. Für die drei Deutschen stellte dies kein Problem dar. Denn mit Hitze können sowohl Michael und Ralf Schumacher als auch Nick Heidfeld extrem gut umgehen.

Mit dem Elektrikdefekt an seinem F2005 konnte Michael Schumacher hingegen weniger anfangen. "Im Vergleich zu den letzten Freitagen hat unsere Vorstellung heute nicht schlecht ausgesehen, zumindest was die Konstanz angeht", versuchte er die positiven Aspekte zu beleuchten. "Natürlich hilft es nicht, wenn einem – wie mir in der zweiten Trainingssitzung geschehen – wegen eines Defekts eine Stunde verloren geht. Aber es war erstens ein Problem an der Elektrik, zieht also keinen Motorenwechsel nach sich, und zweitens sind wir uns, was die Reifenwahl angeht, auch so bereits recht sicher."

Ralf legte eine gute Rundenzeit auf den heißen Asphalt., Foto: Sutton
Ralf legte eine gute Rundenzeit auf den heißen Asphalt., Foto: Sutton

Ansonsten möchte der Kerpener sehen in wie fern er vom Setup seines Teamkollegen etwas "lernen" kann. "Allerdings habe ich schon genügend Runden auf diesem Kurs gedreht, um zu wissen was nötig ist!"

Bester Deutscher war angesichts der fehlenden Rundenzeit seines Bruders aber Ralf Schumacher, der sogar die fünftbeste Zeit des 2. Trainings erzielen konnte. "Insgesamt war es wieder ein guter Auftakt zum Rennwochenende", so Ralf. "Schlussendlich haben Ricardo, Jarno und ich unsere Autos unter die Top 5 gebracht. Dies sind gute Aussichten für den Rest des Wochenendes."

Die unmenschliche Hitze sieht er derweil als Vorteil "Unsere Toyotas scheinen in der Hitze sehr gut zu funktionieren. Wenn wir an die Hitzerennen zu Beginn der Saison zurückdenken und uns erinnern wie gut die Autos dort liefen, sehe ich positiv in Richtung Rennen am Sonntag. Vielleicht ist die eine oder andere Überraschung drin!"

Nick hofft auf einen Hitzevorteil., Foto: Sutton
Nick hofft auf einen Hitzevorteil., Foto: Sutton

Ralf sieht sich jedenfalls momentan in "sehr guter körperlicher Verfassung", weswegen er im Rennen durch eine verbesserte Kondition und Konzentration "einige Fahrer in Verlegenheit" bringen möchte.

Nicht dazu zählen dürfte Nick Heidfeld, der schon in Malaysia in diesem Jahr bewiesen hat, dass er mit hohen Temperaturen ebenso perfekt umgehen kann wie Michael Schumacher. "Einerseits finde ich es zwar auch angenehmer, wenn es etwas kühler ist, andererseits habe ich bei Hitze einen Vorteil gegenüber denen, die das nicht so gut wegstecken", weiß Nick um seine Chance. "Das hat man im März in Malaysia ganz gut sehen können, als ich aufs Podium gefahren bin."

Das Training in Ungarn "genoss" der Mönchengladbacher jedenfalls sehr. "Ich denke, die Michelin-Reifen sollten unter diesen Bedingungen gut sein. Diese Erfahrung haben wir jedenfalls in der Vergangenheit gemacht", nennt er auch noch einen weiteren Vorteil. "Mein Eindruck von den neuen Teilen und Veränderungen am Auto ist recht gut. Aber nachdem ich das in Hockenheim zu früh gesagt habe, halte ich mich diesmal etwas mehr zurück."

Der Tag der Österreicher

Christian erklärt Tonio die beste Linie., Foto: Sutton
Christian erklärt Tonio die beste Linie., Foto: Sutton

Die beiden aktiven Österreicher hielten sich in den beiden Trainingssession hingegen nur zur Hälfte zurück. Denn während Alex Wurz im 1. Training die Bestzeit markierte, saß Christian Klien seelenruhig in der Box. Aber nicht weil er ein technisches Problem oder sonstige Beschwerden gehabt hat.

"Wir sparten uns alle unsere Runden für die zweite Session auf, da der Hungaroring zu Beginn immer sehr schmutzig ist", lieferte der Vorarlberger die Begründung für seinen späten Start ins Wochenende. "Am Nachmittag verlief es für mich ganz gut. Ich drehte eine Gewöhnungsrunde und kam dann schnell in die Gänge. Die Balance fühlt sich sehr gut an, aber wir müssen nach an den Long Runs arbeiten."

Alex Wurz fühlte sich in seinem MP4-20 hingegen "wie zuhause". Allerdings ärgerte er sich darüber nicht auch im zweiten Training ganz oben in der Zeitenliste gestanden zu haben. "Es ist schade, dass ich am Ende im Verkehr stecken geblieben bin und die Chance auf die Bestzeit verpasst habe", ärgerte sich der Edeltester. "Dennoch sollten wir für den Rest des Wochenendes in guter Verfassung sein. Ich konzentrierte mich auf Long Runs und die Reifenwahl."