Als der World Motor Sport Council den vorläufigen Formel-1-Kalender für die Saison 2018 veröffentlichte, gab es neben der Rochade der Rennen in Sochi und Baku eine weitere Besonderheit, die bei genauerem Hinsehen auffiel. Zum ersten Mal gibt es in der Königsklasse im kommenden Jahr einen "Triple Header", das heißt drei direkt aufeinanderfolgende Rennwochenenden. Back-to-Back-Rennen, also zwei Rennen hintereinander, kannte man. Aber drei?
Die Tortur beginnt am 24. Juni in Frankreich beim Comeback der Formel 1 in Le Castellet. Eine Woche später geht es nach Österreich, weitere sieben Tage später steht bereits der Großbritannien GP auf dem Plan. Erst am 15. Juli hat die Formel 1 wieder einen freien Sonntag. Doch es gibt Gründe, warum man den Kalender so gestaltet hat, wie Geschäftsführer Chase Carey bei der FIA-Sportkonferenz in Genf erklärte.
Und dieser Grund heißt König Fußball. Am 15. Juli nämlich findet in Russland das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 statt. Und nicht nur das: Die Anstoßzeit ist auf 18:00 Uhr Moskauer Zeit festgesetzt, was in Mitteleuropa 17:00 Uhr entspricht. Ein Formel-1-Rennen an jenem Nachmittag wäre also eine direkte Konkurrenzveranstaltung zur Fußball-WM, bedenkt man, dass die Zuschauer vor Ort noch eine Abreise vor sich haben und auch die TV-Zuschauer möglicherweise schon andere Planungen für den Tagesablauf haben, in den die Formel 1 nicht hineinpasst.
Ein Duell mit dem Endspiel der zweitgrößten Sportveranstaltung der Welt wollten die Formel-1-Macher nicht riskieren. "Es wird von der WM diktiert, für einen Promoter wäre es hart, ein Rennen zu veranstalten, das fast zeitgleich mit einem WM-Finale läuft", erklärte Carey. Man wisse um die Belastung der Teams, halte die Dreier-Tournee aber für akzeptabel. "Wir haben mit den Teams gesprochen und wir respektieren auch ihren Verschleiß, wir haben es dann aber für durchführbar empfunden, da alle drei Rennen in Europa stattfinden", merkt er an. Was jedoch auffällt: Selbst wenn am 15. Juli ein Rennen gefahren werden würde, ließe sich ein Triple-Header - dann mit Deutschland und Ungarn - nicht vermeiden.
Gute Gespräche mit China und Singapur
Ein weiteres Thema sind die noch bestehenden Fragezeichen hinter den Austragungen der Rennen in China und Singapur. Rein theoretisch könnte der Kalender also noch auf 19 Rennen schrumpfen, doch das schließt Carey nahezu aus. "Unsere Erwartung und unser Ziel ist es, dass die Rennen stattfinden", stellt er klar. "Der Grund [für die fehlende Bestätigung] ist ganz einfach, dass die Verträge in diesem Jahr auslaufen. Wir müssen also neue Verträge abschließen, das haben wir noch nicht, aber wir sind in guten Gesprächen", hält er fest.
Provisorischer Kalender für die Formel-1-Saison 2018
Datum | Grand Prix | Strecke | Ort |
25. März | Australien | Albert Park Circuit | Melbourne |
8. April | China | Shanghai International Circuit | Shanghai |
15. April | Bahrain | Bahrain International Circuit | Sakhir |
29. April | Aserbaidschan | Baku City Circuit | Baku |
13. Mai | Spanien | Circuit de Catalunya-Barcelona | Barcelona |
27. Mai | Monaco | Circuit de Monaco | Monaco |
10. Juni | Kanada | Circuit Gilles Villeneuve | Montreal |
24. Juni | Frankreich | Circuit Paul Ricard | Le Castellet |
1. Juli | Österreich | Red Bull Ring | Spielberg |
8. Juli | Großbritannien | Silverstone Circuit | Silverstone |
22. Juli | Deutschland | Hockenheimring | Hockenheim |
29. Juli | Ungarn | Hungaroring | Budapest |
26. August | Belgien | Circuit de Spa-Francorchamps | Spa-Francorchamps |
2. September | Italien | Autodromo Nazionale | Monza |
16. September | Singapur | Marina Bay Circuit | Singapur |
30. September | Russland | Sochi Autodrom | Sochi |
7. Oktober | Japan | Suzuka International Racing Course | Suzuka |
21. Oktober | USA | Circuit of the Americas | Austin |
28. Oktober | Mexiko | Autodromo Hermanos Rodriguez | Mexico City |
11. November | Brasilien | Autódromo José Carlos Pace | São Paulo |
25. November | Abu Dhabi | Yas Marina Circuit | Abu Dhabi |
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