Nach zwei Rennwochenenden (Monaco, Kanada) mit den ultraweichen Pirelli-Reifen bringt der italienische Hersteller zum kommenden Grand Prix in Aserbaidschan wieder eine Nummer härtere Pneus. Beim achten Saisonlauf der Formel-1-Saison 2017 umfasst das Sortiment die Mischungen Medium, Soft und Supersoft. Jetzt steht auch die genaue Reifenwahl der zehn F1-Teams fest.

Von den insgesamt 13 verfügbaren Sätzen durfte jedes Team wie immer zehn frei auswählen, die übrigen drei wurden von Pirelli festgelegt und umfassen einen Satz pro Mischung. Große Freiheiten also für die Rennställe. Extrem große Unterschiede gibt es bei ihrer Reifenwahl dieses Mal jedoch nicht.

Besonders unter den Top-Teams fällt das Bild sehr homogen aus. Mercedes und Ferrari gehen sogar mit der komplett identen Wahl in den Aserbaidschan GP. Das Top-Quartett fährt mit je einem Satz der härtesten Mischung (Medium), vier der mittleren (Soft) und acht der weichsten (Supersoft). Red Bulls Wahl unterscheidet sich nur minimal: Ein Satz Soft weniger, dafür ein Medium mehr für Max Verstappen und Daniel Ricciardo - geringfügig defensiver also als die silberne und rote Konkurrenz.

McLaren geht erneut aufs Ganze - fast

Von Zurückhaltung dagegen keine Spur bei McLaren: Wie schon in Kanada geht das WM-Schlusslicht auch in Aserbaidschan besonders aggressiv zu Werke: Zehn Sätze der Supersofts hat sich kein anderes Team ausgesucht. Am nächsten kommen dem noch Force India und Toro Rosso, die auf neun Sätze der superweichen Pirelli setzen. Genauso macht es Pascal Wehrlein, nicht aber Teamkollege Marcus Ericsson. Sauber hat also gesplittet, dem Schweden steht ein Satz Supersoft weniger zu Verfügung, stattdessen gibt es einen Medium extra.

Hintergrund dürfte das geplante Trainingsprogramm des Teams am Freitag sein, wo sich die Fahrer teamintern gerne einmal die verschiedenen Aufgaben mit den unterschiedlichen Reifentypen untereinander aufteilen.

Medium kaum mehr als Pflichtreifen

Insgesamt fällt auf: So wirklich fahren will den Medium auf dem Straßenkurs von Baku offenbar niemand. Neben den Red Bull und Ericsson hat nur noch Felipe Massa mehr als den Pflichtsatz ausgwählt - Williams splittet also ebenfalls -, was erneut die Skepsis der Rennställe und Fahrer gegenüber den härteren Mischungen verdeutlicht. Im Rennen einsetzen muss ohnehin niemand die Medium-Mischung. Die Teams durfen ausschließlich auf Soft und Supersoft zurückgreifen - solang sie beide mindestens eine Runde lang fahren.

DHL Fastest Pit Stop Award: Kanada GP (00:26 Min.)