Der Große Preis von Kanada begann mit einem heftigen Crash, ausgelöst durch eine Kettenreaktion. Beteiligte dieses Unfalls waren Romain Grosjean, Carlos Sainz und Felipe Massa, wobei letztere beide Piloten das Rennen nach wenigen hundert Metern in den Mauern aufgeben mussten.

Sainz als Auslöser

So trug sich der Unfall zu: Ausgangs Kurve zwei wählte Sainz eine weite Linie, drängte den neben ihm fahrenden Grosjean immer weiter nach rechts in Richtung Wiese und Mauern ab. Als Grosjean nicht mehr weiter nach rechts konnte, kam es zur unvermeidbaren Berührung zwischen Sainz' rechtem Hinterrad und Grosjeans linkem Vorderrad.

Dadurch verlor Sainz die Kontrolle über seinen Wagen, drehte sich und konnte vor Kurve drei nicht mehr verlangsamen, wo er Massa abräumte. Beide Piloten schlugen in die Streckenbegrenzung ein, blieben aber unverletzt. Glück hatte hingegen Fernando Alonso, der von Sainz um einen Hauch verfehlt wurde, vor Schreck jedoch durch das Gras fuhr.

Die Stewards machten Sainz als Schuldigen aus, der beim nächsten Rennen in Baku drei Startplätze zurück muss, zudem bekam der Toro-Rosso-Pilot zwei Strafpunkte aufgebrummt.

Sainz entschuldigt sich

"Ich muss sagen, dass ich nie ein Auto neben mir gesehen habe, weil es einfach ein toter Winkel im Rückspiegel ist und ich nicht wusste, dass da jemand war", erklärte Sainz, weshalb er Grosjean abgedrängt hatte. "Hätte ich gewusst, dass da jemand ist, wäre ich natürlich vorsichtiger gewesen und hätte mehr Platz gelassen. Nachdem wir uns berührt hatten, war ich nur noch Passagier."

Die Schuld für den Unfall nahm der Spanier auf sich. "Ich möchte mich entschuldigen, besonders bei Felipe, den ich getroffen habe. Ich konnte einfach nichts tun, um es zu verhindern."

Angesprochener Massa war angesichts seines kurzen Rennens naturgemäß wenig erbaut. "Ich bin so enttäuscht, nach nur drei Kurven auszuscheiden", klagte der Williams-Pilot. "Ich war in der Kollision ein kompletter Passagier. Es ist schade, ein Rennen auf diese Art zu beenden, vor allem, wenn das Auto so konkurrenzfähig wie an diesem Wochenende ist. Wir hätten viele Punkte machen können."

Grosjean fand nach dem Vorfall deutliche Worte in Richtung Sainz. "Es war ziemlich gefährlich für mich. Zum Glück ist in Kurve drei nicht mehr passiert, denn das hätte ziemlich übel ausgehen können", so der Haas-Pilot. "Ich war auf der Innenseite, Carlos auf der Außenseite und dann lenkte er zwei Mal nach rechts."

Im Gegensatz zu Sainz und Massa konnte Grosjean das Rennen allerdings fortsetzen und wurde am Ende als Zehnter sogar mit einem Punkt belohnt.