Was für ein Krimi in Montreal: Lewis Hamilton startet beim Kanada GP von der Pole Position. Der Mercedes-Pilot holte sich mit neuem Streckenrekord die Bestzeit vor Ferrari-Pilot Sebastian Vettel. Vettel fehlten am Ende drei Zehntelsekunden auf die 1:11,459 Minuten von Hamilton. Valtteri Bottas startet von Platz drei, Kimi Räikkönen von Platz vier. Den beiden Finnen fehlten allerding schon sieben, respektive acht Zehntelsekunden auf die Pole-Zeit.

Für Hamilton ist es die 65. Pole Positon seiner Karriere, die er auf den Tag genau zehn Jahre nach seinem ersten Sieg an gleicher Stelle holte. Damit zog der dreifache Weltmeister mit seinem Idol Ayrton Senna gleich, weshalb ihm unmittelbar nach dem Qualifying ein originaler Helm von Senna überreicht wurde.

Lewis Hamilton mit seinem speziellen Geschenk, Foto: Sutton
Lewis Hamilton mit seinem speziellen Geschenk, Foto: Sutton

Den Titel Best of the Rest sicherte sich Max Verstappen. Der Red-Bull-Pilot verfehlte die zweite Startreihe nur um anderthalb Zehntelsekunden. Weitere 0,15 Sekunden dahinter reihte sich Daniel Ricciardo ein. Felipe Massa zeigte mit Startplatz sieben eine starke Vorstellung und konnte das Force-India-Duo Sergio Perez und Esteban Ocon hinter sich lassen. Nico Hülkenberg sicherte sich den letzten Platz in den Top-10.

Interessant: Nachdem sich Vettel in Q2 einen Satz Ultrasofts gespart hatte, ging er im finalen Qualifying-Abschnitt dreimal auf Zeitenjagd, die Konkurrenz zur zweimal. Hamiltons Zeit allerdings konnte er nicht schlagen. Mit seiner Pole-Runde schlug der Brite den alten Streckenrekord von Ralf Schumacher aus dem Jahr 2004 um satte acht Zehntelsekunden.

Das sagen Hamilton & Vettel zum Qualifying

Lewis Hamilton: "Das war eine sexy Runde! Ich kann nicht glauben, dass ich alles so hinbekommen habe. Der erste Sektor war fantastisch, ich konnte mich dort immer weiter verbessern. Es war ein fantastischer Job vom Team, wir haben aus den Fehlern des letzten Rennens gelernt und es perfekt umgesetzt."

Sebastian Vettel: "Ich bin mit meinem letzten Run nicht ganz glücklich, aber okay. Ich würde den zweiten gerne noch einmal wiederholen, dort habe ich hier und da etwas verloren. Dann habe ich nur noch versucht, aufzuholen und etwas nachzulegen. Trotzdem war es insgesamt ein gutes Qualifying, nur zu Beginn hatte ich Probleme, in den Rhythmus zu kommen."

Qualifying - Session 3
Zwischenfälle:Keine
Top-5:1 Hamilton - 2 Vettel - 3 Bottas - 4 Räikkönen - 5 Verstappen

Das war Q2: Diesmal waren sich alle Teams bei der Reifenwahl einig. Somit steht auch schon fest, dass die Top-10 auf den Ultrasoft-Reifen ins Rennen gehen werden. Abgesehen von Sebastian Vettel gingen alle Piloten zweimal auf Zeitenjagd. Obwohl Vettel einen gröberen Quersteher auf seiner Runde hatte, begnügte er sich mit einem Versuch. Am Ende reichte es ohnehin locker, um in das finale Segment einzuziehen.

Die beiden Toro-Rosso-Piloten sorgten für kleinere Aufreger: Zuerst unterlief Carlos Sainz exakt der gleiche Fehler wie zuvor Wehrlein, allerdings blieb ihm ein Einschlag erspart. Im letzten Versuch touchierte Daniil Kvyat die Mauer am Ausgang von Kurve neun, er musste mit kaputter Felge und Reifenschaden zurück an die Box. Dabei fuhr er auf der Ideallinie zurück, was noch für Diskussionen sorgen könnte.

Qualifying - Session 2
Zwischenfälle:Sainz-Dreher in Kurve 1, Kvyat-Reifenschaden nach Mauer-Kontakt
ausgeschieden:11 Kvyat - 12 Alonso - 13 Sainz - 14 Grosjean - 15 Palmer
Top-5:1 Hamilton - 2 Bottas - 3 Räikkönen - 4 Vettel - 5 Verstappen

Das war Q1: Ferrari war sich seiner Sache sicher und ging als einziges Team mit Supersoft-Reifen auf Zeitenjagd. Die Konkurrenz setzte unisono auf Ultrasoft. Doch Ferrari konnte e s sich erlauben, Vettel fuhr sogar auf Platz drei nach vorne und musste sich nur knapp von den Mercedes geschlagen geben. Kimi Räikkönen schaffte es auf Platz acht zwar auch locker weiter, allerdings sorgte er mit einem leichten Mauerkontakt für eine Schrecksekunde.

Pascal Wehrlein sorgte für den größten Kracher im Qualifying, Foto: Sutton
Pascal Wehrlein sorgte für den größten Kracher im Qualifying, Foto: Sutton

Für eine Schrecksekunde sorgte auch Stoffel Vandoorne, als er am Ausgang von Kurve sieben die Mauer touchierte. Beschädigt wurde der McLaren zwar nicht, schnell genug war Vandoorne aber ebenfalls nicht. Während sich Fernando Alonso auf Rang zehn locker für Q2 qualifizierte, schied der Belgier auf Platz 16 aus. Noch größer war der Unterschied bei den Teamkollegen nur bei Felipe Massa und Lance Stroll. Während Massa auf P5 vorrückte, schied Stroll bei seinem Heimspiel als 17. aus.

In den letzten Sekunden der Session sorgte Pascal Wehrlein noch für einen Aufreger: Beim Anbremsen auf Kurve eins kam er mit dem rechten Hinterreifen leicht aufs Gras, drehte sich und schlug rückwärts im Reifenstapel ein. Der Deutsche startet am Sonntag als Letzter hinter Teamkollege Marcus Ericsson.

Qualifying - Session 1
Zwischenfälle:Vandoorne und Räikkönen küssen die Mauer, Wehrlein fliegt ab
ausgeschieden:16 Vandoorne - 17 Stroll - 18 Magnussen - 19 Ericsson - 20 Wehrlein
Top-5:1 Bottas - 2 Hamilton - 3 Vettel - 4 Verstappen - 5 Massa

Die Strafen: Bis auf Jenson Button, der nach seiner Kollision mit Pascal Wehrlein beim Monaco GP drei Plätze auf der heimischen Couch versetzt wird, gibt es beim Kanada GP keine Startplatz-Strafen.