Der Formel-1-Tross wagt am Wochenende seinen ersten Kurztrip des Jahres über den Atlantik. Beim siebten Saisonlauf in Montréal erwartet die Königsklasse jedoch das genaue Gegenteil der jüngst wunderschönen Witterungsbedingungen. Waren der Europa-Auftakt in Spanien und zuletzt auch der Glamour-GP in Monaco bei Kaiserwetter über die Bühne gegangen, drohen beim Kanada GP die ersten Wetterkapriolen der F1-Saison 2017.

Schon den Beginn der F1-Woche prägten am Montag und Dienstag kräftige Regenschauer und eine steife Brise über dem Circuit Gilles Villeneuve. Am Mittwoch und Donnerstag soll sich die Sonne jedoch wieder durchsetzen, die Regenwahrscheinlichkeit sinkt nach aktuellen Prognosen auf zehn bis 20 Prozent - bei Temperaturen von mehr als 25 Grad Celsius. Mit Beginn des eigentlichen Rennwochenendes aber kommt die Schlechtwetterfront wieder zurück.

Regenklamotten können in Kanada nie schaden, Foto: Sutton
Regenklamotten können in Kanada nie schaden, Foto: Sutton

Regen in Training & Qualifying zum Kanada GP?

So steigt die Regenwahrscheinlichkeit am Trainingsfreitag sprunghaft auf bis zu 60 Prozent. Der ganz große Regenschauer wird jedoch eher am Spätnachmittag erwartet, sodass voraussichtlich lediglich das Ende des zweiten Trainings betroffen sein könnte. Sogar vereinzelte Gewitter sind dann möglich. Doch auch am Vormittag liegt die Regenwahrscheinlichkeit nicht nahe Null.

Ähnlich fallen die Prognosen für den Qualifying-Samstag aus - hier dürfte der Regen, falls überhaupt, allerdings noch eine gute Weile später kommen. Eine trockene, und bei etwas mehr als 20 Grad Celsius Außentemperatur sehr angenehme, Qualikation erscheint, Stand jetzt, also wahrscheinlich. Gut möglich aber, dass die Strecke zu Beginn des dritten Trainings am Morgen nach nächtlichen Regenfällen noch leicht feucht ist.

Erneuter Wetterumschwung am Rennsonntag in Montréál

Einen erneuten Wetterumschwung erwartet die Formel 1 schließlich am Rennsonntag. Nach einer voraussichtlich trockenen Nacht steigt das Regenrisiko im Laufe des Tages deutlich. Bis zum Rennstart steigt die Regenwahrscheinlichkeit wieder auf rund 50 Prozent, wenigstens vereinzelte Schauer sind zu erwarten, eher Gewitter. Mit bis zu 25 Grad Celsius soll der Sonntag aber die wärmsten Bedingungen des Wochenendes bieten.

Generell sind Progonsen für die Region jedoch mit Vorsicht zu genießen - plötzliche 180-Grad-Wechsel der Vorhersagen sind hier Usus.

Ein bisschen Regen in Kanada 2011, Foto: Pirelli
Ein bisschen Regen in Kanada 2011, Foto: Pirelli

Kanada, die Formel 1 und der Regen ...

Nasse Bedingungen auf der Île Notre Dame sind unterdessen alles andere als ungewöhnlich. Erst vor zwei Jahren hatte es am Trainingsfreitag heftig geschüttet, im Vorjahr war es zumindest bitterkalt. "Das Wetter ist ein großes Fragezeichen, da es dort schon einige Regenrennen gegeben hat", sagt Jolyon Palmer. "Kanada wirft normalerweise einige Überraschungen auf", bestätigt Nico Hülkenberg. "Für die Teams ist es sehr wichtig, offen an die Strategie heranzugehen, den historisch gesehen spielen die Variablen Wetter und Safety Car eine Rolle", ergänzt Pirellis Mario Isola.

So erlebte die Formel 1 in Kanada tatsächlich bereits das eine oder andere Spektakel bei Schumacher-Wetter. Allen voran natürlich das Mammut-Rennen von 2011.

Wegen furchtbarer Bedingungen war der obendrein von unzähligen Safety Cars zerstückelte GP lange Zeit unterbrochen worden, ehe nach vier Stunden, vier Minuten und 38 Sekunden Jenson Button einen sensationellen Sieg feierte. Der Brite war zwischenzeitlich mit Teamkollege Lewis Hamilton kollidiert und auf den letzten Platz zurückgefallen. Doch kämpfte Button bis Rennende wie ein Löwe. Der Lohn: Noch in der letzten Runde überholte der McLaren-Fahrer Sebastian Vettel, nachdem der Red-Bull-Pilot in der zweiten Schikane auf noch feuchter Piste weggerutscht war.

Wissenswertes über den Kanada GP: (01:06 Min.)